Wikipedia:Kontor Hamburg/Stolpersteine/Erna Schniek

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Wikipedia:Kontor Hamburg
Stolperstein für Erna Schniek

Direkt vor dem Wikipedia:Kontor Hamburg erinnert ein Stolperstein an Erna Schniek, die hier bis 1938 ein Strumpf-, Woll- und Kurzwarengeschäft betrieb.

Emma Erna Schniek wurde am 23. März 1887 im Neuen Steinweg in Hamburg als eines von dreizehn Kindern eines Schumachermeisters geboren. Der Vater, Louis Joseph (1853–1936) war in London geboren, die Mutter Auguste, geb. Herzfeld (1855–1924) stammte aus Mecklenburg. Erna lebte im Haushalt ihrer Eltern, bis sie im Oktober 1911 den nichtjüdischen Kontoristen Martin Friedrich Wilhelm Schniek (geb. 1886) heiratete.

Im Jahr nach der Hochzeit eröffnete sie ihren Kurzwarenladen in der Wincklerstraße 3, den sie auch nach der Scheidung von ihrem Mann 1924 weiterbetrieb. Ob sie bereits 1933 vom Boykott jüdischer Geschäfte betroffen war, ist unbekannt; sie blieb bis 1938 in der Wincklerstraße gemeldet. Nach den Novemberprogromen musste sie jedoch wie alle jüdischen Gewerbestreibenden ihr Geschäft aufgeben und fand eine Anstellung als Hausangestellte bei einem Kohlenhändler in Lokstedt. Dort erhielt sie im Dezember 1941 ihren Deportationsbefehl in das Lager Jungfernhof bei Riga. Zu dem Transport gehörte auch ihre Schwester Celine Wenkel (geb. 2. Juli 1879, Stolperstein in der Dammtorstraße 33).

Ob die Schwestern dort im Rahmen der Aktion Dünamünde am 26. März 1942 ermordet wurden oder bereits in den Wintermonaten zuvor an Hunger und Kälte starben, ist nicht bekannt. Sie wurden nachträglich auf den 8. Mai 1945 für tot erklärt. Zwei weitere Schwestern überlebten in sogenannten Mischehen, ein Bruder im Exil.