Wikipedia:Sauerland/Herscheid (Sauerländer Kleinbahn)

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Der 51. Stammtisch fand am Sonntag, 2. Juli 2023 größtenteils in Herscheid, technisch gesehen aber auch in Plettenberg, statt.

Programm:

  • 14:30 Uhr: Treffen am Bahnhof Hüinghausen
  • 14:42 Uhr: Fahrt mit dem Museumszug der Sauerländer Kleinbahn
  • 15:30 Uhr: Kaffee und Kuchen auf dem Bahnhofsgelände Hüinghausen
  • anschl.: Besuch der Oldtimer-Ausstellung am Bahnhof Hüinghausen und Besichtigung des dortigen Bodendenkmals
  • NEU 16:00 Uhr: Kaffee und Kuchen bei der Konditorei Sirringhaus
  • NEU 16:45 Uhr: kurzer Stadtrundgang in Herscheid
  • NEU 17:15 Uhr: Abschluss im Restaurant Vedder

Am 51. Stammtisch haben teilgenommen: Aholtman +1, Falkmart, Gereon K., Oevi und Stefan.

Das offizielle Stammtischfoto des Sauerland-Stammtisches am Bahnhof Hüinghausen. Alle Personen haben die Erlaubnis erteilt, es fehlt der Fotograf +1
Abfahrt der Sauerländer Kleinbahn von Bahnhof Hüinghausen Richtung Plettenberg, vorneweg die Nahmer

Kleinbahn-Kurztrip Hüinghausen-Seissenschmidt[Quelltext bearbeiten]

Das heutige Hauptziel der Teilnehmerin und der Teilnehmer des Stammtischs war der Fahrtag der Sauerländer Kleinbahn mit Oldtimer-Tag. Wir trafen uns bei leicht bewölktem Himmel (wobei es sich bei der Anfahrt von einigen (je nach dem, wann sie eintrafen) leicht zuzog, ein paar Tropfen die Autoscheiben berührten, dann aber wieder besser wurde) am Bahnhof des kleinen Örtchens Hüinghausen (ha! ein roter Ortsteil!), das zur Gemeinde Herscheid gehört. Der denkmalgeschützte Bahnhof liegt etwas außerhalb südöstlich des Ortskerns an der Elsetalstraße. Westlich befinden sich die Betriebsgebäude bzw. die Lokschuppen des Vereins. Wer sich auf der Veranstaltung jedoch bei einer Wurst oder Frikadelle stärken wollte, wurde enttäuscht, denn bereits kurz nach 14 Uhr war alles Essbare ausverkauft. Leider auch die Waffeln und der Kuchen, aber dazu gleich mehr.

Nach und nach trudelten insgesamt fünf Wikipedianer ein, die sich sofort erkannten. Da leider niemand einen Wimpel mitgebracht und Stefan die Stammtisch-Eule vergessen hatte, waren wir nicht sicher, wie wir unseren sechsten, einen Erstbesucher, ausmachen konnten. Wikipedia-Namensschild und -Schlüsselband erwiesen sich als wenig hilfreich. Kurz vor der Abfahrt unseres Wikipedia-Expresses konnte Falkmart Oevi jedoch ausmachen – sein suchender Blick hat ihn verraten.

Wir begannen unsere Fahrt in der 3. Klasse auf Holzbänken – zum Waggon unten folgend mehr – und kamen sehr schnell angeregt ins Gespräch. Schon sehr schnell kam der Schaffner und wollte die Fahrkarten sehen, wobei er nach erfolgter Kontrolle mit einer Zange je zwei Löcher – gleich eines für die Hinfahrt und eines für die Rückfahrt – in die kleinen, einst typischen Fahrkartenkärtchen stanzte. Besagte Billetts konnten wir an einem historischen Fahrkartenschalter kaufen, der sich (man glaubt es kaum) im Bahnhofsgebäude befand.

Direkt nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof haben wir die Gemeindegrenze passiert und tuckerten nun auf dem Gebiet der Stadt Plettenberg weiter vor uns hin. Der guten Stimmung tat es keinen Abbruch, dass unser Fahrterlebnis ein wenig getrübt war: Die Dampflok Bieberlies – ursprünglich im Einsatz auf der Biebertalbahn bei Gießen, nicht weit weg von Stefans neuer Heimat –, die hier sonst schweren Dienst verrichtet, konnte leider aufgrund einer Kesselreparatur nicht verkehren.

Stattdessen fuhren wir mit der Diesellok Nahmer, die als bewegliches Denkmal in die Plettenberger Denkmalliste eingetragen ist. Immerhin war der Name „Nahmer“ Programm, denn „NahmeralseinpaarMeterfuhrsienicht“. Denn, und das war der zweite Wermutstropfen: Aufgrund eines Brückenschadens kann die Bahnstrecke Herscheid–Plettenberg derzeit nur bis zur Station Seissenschmidt befahren werden, also nur auf ca. der Hälfte der üblichen Länge. Jedenfalls, nach dem Pfeifsignal des Bahnhofsschaffners „NahmerAnlaufundwarschonamZiel“. Doch noch schnell ein paar ernsthafte Worte zur Lok. Die Nahmer war 1984 so etwas wie ein Glücksfall für den gerade frisch gegründeten Verein. Sie konnte aus dem Fuhrpark der im Dezember 1983 geschlossenen Hohenlimburger Kleinbahn im Nahmetal übernommen werden. Somit entfiel eine aufwändige Restaurierung einer bereits erworbenen Lok, die keinen Motor mehr hatte. Geplant war zuvor ein schwierigerer Motorenumbau aus einer Thyssen-Lok MV8. Im Herbst 1985 hatte dann die Nahmer ihre erste Fahrt unter dem neuen Besitzerverein. Damals hatten die Mitglieder in den Monaten zuvor 150 Meter Gleis errichtet, auf dem dann die Lok fuhr. Überhaupt ging die Geschichte spannend weiter. Wer sich dafür interessiert, kann das in der Publikation Die Märkische Museums-Eisenbahn von Wolf Dietrich Groote und Ulrich Kodinger nachlesen.

Was wäre ein Wikipedia-Stammtisch-Ausflug zu einer Museumsbahn ohne technische Daten? Zunächst zur Nahmer: Sie wurde 1960/61 von der Hohenlimburger Kleinbahn angeschafft als eine von fünf baugleichen Diesellokomotiven der Firma Orenstein & Koppel in Dortmund vom Typ MV8 mit Endführerstand. Die Nahmer ist die Lok 3 aus dem Bestand und wurde exakt am 28.07.1984 erworben. Den Namen Nahmer hatte man beibehalten. Die Lok ist Baujahr 1960 und trägt die Fahrzeugnummer 25988. Sie wiegt 20,7 Tonnen und hat 140 PS. Der Waggon, in dem wir kutschiert wurden, wurde von der Firma MAN hergestellt. Gebaut wurde er im Jahr 1911 mit der Fabriknummer 84216. Bei einem Achsstand von 3,5 Metern bietet der Waggon 24 Sitzplätze und 16 Stehplätze. In den Listen geführt wird er als Personenwagen Nr. 26 (ehemals Regensburg 26, ursprünglich LAG 843).

Dort an der Station Seissenschmidt konnten wir aber sehr gut die Rangiertätigkeiten der Ehrenamtler beobachten. Ein Güterwagen wurde auf ein Parallelgleis gefahren (warum eigentlich?) und stehen gelassen. Irgendwer vermutete später, dass man den Gästen an der Zwischenstation etwas bieten musste und daher der Waggon kutschiert wurde, ein anderer Zweck wurde nicht ersichtlich. Natürlich hat ein echter Wikipedianer auch hierzu Daten. Es ist der gedeckte Güterwagen KAE 392 mit zwei Achsen der Kreis Altenaer Eisenbahn. Gebaut wurde er 1937 von der Waggon-Fabrik Uerdingen. Der Wagen konnte mit 10 Tonnen beladen werden. Nach ca. einer Viertelstunde ging es wieder zurück zum Ausgangsbahnhof. Dort verteilten sich die Stammtischgäste zunächst. Einige stöberten im Buchantiquariat, andere fotografierten oder bestaunten die Oldtimer, die sich an diesem Fahrtag am Bahnhof versammelten. Bis auf eine Person interessierten sich auch alle sehr für das Bodendenkmal an der Böschung südlich des Bahnhofs, auf das ein großes Schild nördlich der Schienen hinwies. War auf dem Schild doch keine Anleitung angegeben, wo es sich genau befindet, machten viele von uns trotzdem ein paar Fotos von der Böschung.

Vielleicht noch ein Wort zu zwei weiteren Wagen, die auf den Bahnhofsgleisen in Hüinghausen standen. Zu sehen war u.a. ein schmalspuriger Kesselwagen (eine eher seltene Sache) der Kreis Altenaer Eisenbahn mit der Bezeichnung KAE 1511 mit einem Fassungsvermögen von 6000 Liter. Er wurde 1927 von der Firma Killing & Sohn in Hagen gebaut und wurde als Privatwagen der Lackfabrik Hoffmann & Co, für den Säuretransport eingerichtet. Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der KAE wurde er frisch restauriert. Auf dem Bild mit dem Kesselwagen unten in der Galerie ist auch etwas weiter hinten ein sogenannter Rungenwagen zu erkennen, also ein Flachwagen mit langen hölzernen, später stählernen Rungen, an denen die Ladung gegen Verrutschen fixiert werden kann. Dieser in Hüinghausen trägt die Nummer KAE 811 und wurde 1934 gebaut.

Nahe dem Bahnhof Hüinghausen standen zwei ausrangierte oder ausgeschlachtete Loks auf dem Abstellgleis, eine mit dem Namen Franki. Diese weiße Lok rechts ähnelt verblüffend der Diesellok II‚ „Zukunft“ (ausgerechnet der Name!), die von der Rheinischen Braunkohlen- und Brikettindustrie AG, Grube Eschweiler, 1992 übernommen wurde, und auf Seite 20 in der Publikation Die Märkische Museums-Eisenbahn beschrieben wird. Nur die Lackierung ist anders.

Beim Oldtimer-Tag waren etwa 40 Auto- und etwa 10 Motorrad-Oldtimer um den Bahnhof zu sehen, wobei viele schon früh wegfuhren. Nur wenige Autos hatten an einem Fenster ein Infoblatt zum Auto. Sonst konnte man nur durch Befragung der Fahrzeugführer bzw. Fahrzeugführerin etwas zum Fahrzeug erfahren.

Käsekuchen und Co.[Quelltext bearbeiten]

Da die Stärkung mit Kaffee und Kuchen am Bahnhof leider ausfiel, weil alles restlos ausverkauft war und der Verein – trotz mindestens zweifacher Nachfrage – nicht in der Lage war, Nachschub zu besorgen, berieten wir das weitere Vorgehen. Schnell wurden wir uns einig, ein Café im Zentrum von Herscheid anzusteuern, was uns auf dem Fest empfohlen wurde. Die Öffnungszeiten der Konditorei Sirringhaus im Gebäude mit der postalischen Straßen- und Hausnummernbezeichnung Lüdenscheider Straße 1 waren laut Website bis 17 Uhr. Dort angekommen, sahen wir, dass ein Zettel an der Tür der Angabe im Internet widersprach und 16 Uhr als Ende definierte (man sollte also nicht alles glauben, was im Internet steht ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;-) ). Diese Zeit war knapp verstrichen. Nach kurzer Verhandlung ließen uns die netten Mitarbeiterinnen aber noch rein, und wir konnten noch Torte und Käsekuchen leer essen. Ein toller Service, danke an das Konditorei-Team. Wir kauften am Ende auch ein paar der edlen Trüffel. Übrigens ist auch ein Blick auf die Geschichte des Traditionscafés interessant, es besteht bereits seit 1867.

Kreis-Lauf[Quelltext bearbeiten]

Da wir noch Zeit hatten, machten wir einen kleinen Rundgang durch Herscheid. Obwohl die meisten von uns bereits 2015 dabei waren, wurden doch teilweise große Erinnerungslücken deutlich. Daher verlas der Präsident den Bericht des letzten Besuchs in voller Länge. Zumindest fanden wir den Spieker und die Apostelkirche wieder. Und einige erinnerten sich an den Bürgermeister.

Kleinigkeiten[Quelltext bearbeiten]

In der Konditorei bekamen wir auch den Tipp für einen schönen Biergarten, das Restaurant Vedder mitten im Grünen. Dort im Gebäude mit der postalischen Straßen- und Hausnummernbezeichnung Nieder-Holte 1 konnten wir draußen Platz nehmen und den Tag gemütlich ausklingen lassen. Der Familienbetrieb, der 1950 gegründet wurde, wird bereits in der 4. Generation betrieben. Erst zum 1. Mai 2023 übernahm die jüngste Generation das Ruder. Die Gesprächsthemen waren sehr vielfältig: Steinbrüche, Bodendenkmäler, Fußball oder Archive. Das waren nur einige Beispiele. Benutzer Falkmart nutzte die Gelegenheit, mit seinem Notebook ein wenig zu editieren und dabei direkt Rücksprache mit den anderen zu halten. Übrigens haben doch noch alle was gegessen – und sei’s nur eine Kleinigkeit. ein lächelnder SmileyVorlage:Smiley/Wartung/:-) 

Ich glaube, das ist eine Sauerland-Stammtisch-Videopremiere.

Nicht ganz …

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