Wildenguth

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Wildenguth
Wildenguth (Frankreich)
Wildenguth (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département Bas-Rhin
Arrondissement Saverne
Gemeinde Reipertswiller
Koordinaten 48° 56′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 48° 56′ N, 7° 27′ O
Postleitzahl 67340

Wildenguth ist heute ein Ortsteil der französischen Gemeinde Reipertswiller im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Wildenguth gehörte zur Herrschaft Oberbronn[1], die ab dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist und nacheinander einer Reihe adeliger Familien gehörte. Dazu zählten zunächst die Herren von Ochsenstein (bis 1485), die von den Grafen von Zweibrücken-Bitsch beerbt wurden.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbonn – und mit ihr Wildenguth – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Wildenguth unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedisch stämmige Familie derer von Lewenhaupt.[2] Hohenlohe musste die Herrschaft 1793 an Frankreich abtreten und wurde dafür später mit Gebieten des säkularisierten Bistums Würzburg abgefunden.[3] In den Verwaltungsreformen in Folge der Französischen Revolution wurde die Herrschaft Oberbronn aufgelöst. Wildenguth war nun französisch.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Karl Weber: Lichtenberg. Eine elsässische Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat. Soziale Kosten politischer Innovation. Heidelberg 1993.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weber, S. 37, Anm. 59.
  2. Waltz und Rudolph.
  3. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 481: Stichwort: Oberbronn (Herrschaft).