Wilhelm Beintmann

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Friedrich Wilhelm Beintmann (* 16. Juni 1889 in Dortmund; † nach 1953) war ein deutscher Genre- und Porträtmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Beintmann studierte von 1909 bis 1914 an der Kunstakademie Düsseldorf, unter anderem bei Willy Spatz, und wird daher der Düsseldorfer Schule zugerechnet.[1] 1914 nahm er an der Ausstellung zum 35. Stiftungsfest des Akademischen Vereins „Laetitia“ in der Düsseldorfer Kunsthalle teil.[2] Ab 1912 und noch bis 1919 war er Mitglied des Künstlervereins „Malkasten“ in Düsseldorf.

1913 unternahmen Beintmann und Siegfried Bürmann, beide ehemalige Schüler von Willy Spatz, sowie Fritz Burmann, ebenfalls Absolvent der Düsseldorfer Akademie, eine Studienreise durch Italien mittels eines Karrens, den sie von Innsbruck aus über den Brenner zogen und in dem sie auch übernachteten. Im Juni 1914 reisten Beintmann und Bürmann zu Studienzwecken nach Nordafrika[3] und Spanien. Dort wurden sie vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht.[4] Sie beschlossen, im neutralen Spanien zu bleiben.[5] Bürmann wurde ein bekannter Bühnenbildner und Resident in Spanien; Beintmann schloss sich u. a. Künstlerkreisen in Cadiz, Madrid und Zaragoza an[6] und zeigte seine Arbeiten, die Studien aus Nordafrika (7 Bildnisse) und zahlreiche Kompositionen aus Spanien, darunter vor allem Porträts, insbesondere von Flamenco-Tänzerinnen, in vielen Ausstellungen. Besprechungen hoben das Engagement des Deutschen „Guillermo Beintmann“ für „spanisches“ Ambiente, Land und Leute sowie die Farbigkeit hervor.[7]

In den 1920er Jahren zog Beintmann nach Frankfurt am Main.[8] Am 11. November 1922 heiratete er dort die 1897 geborene Anna Katharina Josefine Stasnÿ. Zwischen 1923 und 1925 wurden seine Bilder in Sammelausstellungen in der Kunsthandlung Heinrich Trittler in Frankfurt am Main gezeigt.[9] Dort lebte er auch noch 1953.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1914: Ausstellung zum 35. Stiftungsfest des Akademischen Vereins „Laetitia“ in der Düsseldorfer Kunsthalle 1914[10]
  • 1915: Madrid, Cento Alemán della Calle Alcalá,[11]
  • 1917: Exposición Nationál de Pintura Escultua y Arqvuitectura. Catálogo oficial MCMXVII: Beitmann, natural de Alemania – Reside en Zaragoza: Corso, 6. 29. Retrato, 1,36 × 1,00.
  • 1920: Barcelona, Salón Parés, 31. Januar bis 15. Februar 1920 (Einzelausstellung):[12] „Los alcaldes del pueblo“ (Die Bürgermeister der Stadt), „Aldeanos della villa de Ansó“ (Bewohner der Stadt Ansó)
  • 1920: Exposición Nationál de Bellas Artes MCMXX. Catálogo oficial: Beintmann (D. Guillermo), natural de Alemania – Reside en Barcelona, 31. Retrato de Ina Andrès (óleo), 1,15 × 1,15.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Bildnis der Pianistin Pilar Bayona“ (um 1916)
  • „Porträt einer Flamencotänzerin in Kostüm“ (fälschlich: „Porträt einer Dame im Kimono“), 1917; Öl/Lwd., 112 × 92 cm; bezeichnet unten rechts: Beintmann / Toledo 17 (Kunsthandel)
  • „Muchachas junto a la rivera“, Öl/Lwd., 117 × 139,5 cm
  • „Los alcaldes del pueblo“ (Die Bürgermeister der Stadt); „Aldeanos della villa de Ansó“ („Trachtengruppe aus dem Ansó-Tal“); „Bertita“, „Concha“, „Dionisia de Lanera in spanischer Tracht“; ausgestellt: Barcelona 1920, Abb.: Enrique Garro: „Beintmann pinto Espana“. In: Blanco y Negro. 10. November 1918.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016), PDF (Memento des Originals vom 15. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smkp.de.
  2. Katalog zur Ausstellung des Akademischen Vereins „Laetitia“ (zur Gelegenheit seines 35jährigen Stiftungsfestes) in den unteren Räumen der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf vom 21. Juni bis 30. Juni 1914. A. Bagel, Düsseldorf 1914
  3. Nicht 1915
  4. Stadtarchiv Düsseldorf, Tagebuch Willy Spatz 1914–1919. 0-1-23-42.0000. Alle Scans zum Tagebucheintrag vom 4. Dezember 1914 (archivewk1.hypotheses.org › category › zeitschriften › page)
  5. Dass Beintmann „zu Beginn des Ersten Weltkriegs (…) sich dem Militärdienst durch Auswanderung nach Spanien“ entzogen habe, ist so nicht richtig.
  6. In Zaragoza war er Mitglied des Kreises um die Pianistin Pilar Bayona, mit Louis Sessé, Miguel Echevarriá, Guillermo Brendel, Otto Losch, Eberhardo Niedermeyer und Pablo Dettinges. Auf einer Fotografie – Zaragoza 1916 – erscheinen mit ihm Maria Leifz, Sara Lopez de Ansó, Leo von Boxberger (1879–1950, Dr. jur., Autor und Ornithologe) sowie Julio Bayona Minguella.
  7. Der Nachweis, dass Beintmann „…an der Academia de Bellas Artes in Cádiz und an der Universität Zaragoza [studiert habe] sowie in Zaragoza am Ende des Krieges interniert [war] und danach in Madrid lebte“ – Quelle: Estudio 22, 1918, S. 201 – konnte nicht verifiziert werden.
  8. Etwa Frankfurter Adreßbuch 1924, S. 32: „Kunstmaler, Goethe-Platz 11 IV“.
  9. Eintrag für geplante Publikation Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905–1937.
  10. Katalog zur Ausstellung des Akademischen Vereins „Laetitia“ (zur Gelegenheit seines 35-jährigen Stiftungsfestes) in den unteren Räumen der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf vom 21. Juni bis 30. Juni 1914. A. Bagel, Düsseldorf 1914
  11. Joasé Francés: „De bellas artes. Exposición de pintores alemanes“. In: Mundo Grafico. 5. Mai 1915, Nr. 184
  12. Francesc Fontbona (Leitung), Antònia Montmany, Montserrat Navarro, Marta Tort: Repertori d’exposicions individuals d’art a Catalunya (fins a l’any 1938). Institut d’Estudis Catalans, Barcelona 1999, S. 46 Nr. 244 (Google Books)