Wilhelm Dienemann

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Wilhelm Dienemann (* 3. Januar 1891 in Sangerhausen; † 22. März 1966 in Göttingen) war ein deutscher Geologe und Hochschullehrer.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1920 bis 1939 wirkte Wilhelm Dienemann als Geologe bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt[2] und mit Kartierungen und Praktischer Geologie (Lagerstätten von Steinen und Erden) befasst. Außerdem befasste er sich mit Bodenbewegungen (Meeresspiegelschwankung) an der Nordseeküste und der Alluvialgeologie beim Steinhuder Meer. Im Zweiten Weltkrieg war er als Geotechniker in leitender Funktion im deutschen Küstengebiet tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er am Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung, wo er 1956 als Oberlandesgeologe in den Ruhestand ging.[3] Er hatte den Professorentitel.

Er verfasste ein Standardwerk über Mineralquellen in Niedersachsen und Nachbargebieten. Er befasste sich auch mit Dümmer und Steinhuder Meer.[4]

1944 veröffentlichte er eine Anweisung für Baugrunduntersuchungen mit der Wünschelrute für die Organisation Todt.[5]

Dienemannhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1978 im hannoverschen Stadtteil Davenstedt nördlich der Droehnenstraße angelegte Straße Dienemannhof ehrt den Göttinger Professor seitdem durch ihre Namensgebung.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das oberhessische Buntsandsteingebiet. Jahrbuch der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt zu Berlin 1914, S. 318–404
  • mit Otto Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze, Band 1: Kaolin, Sand, Ton, Wiesenkalk, Kieselgur, 1928, Band 2: Feste Gesteine (mit Wilhelm Ahrens), Stuttgart, Enke Verlag, 1929
  • mit Kurd von Bülow, Walter Kranz, Erich Sonne, Otto Burre: Wehrgeologie, Leipzig, Quelle und Meyer 1938
  • mit Karl Fricke: Mineral- und Heilwässer, Peloide und Heilbäder in Niedersachsen und seinen Nachbargebieten, Geologie der Lagerstätten Niedersachsens, Band 5, Die Lagerstätten und ihre Bewirtschaftung, 1961
  • mit Kurt Pfaffenberg: Das Dümmerbecken. Geologie und Botanik, Hildesheim, Lax (in Kommission), 1964
  • mit Willi Scharf: Zur Frage der neuzeitlichen Küstensenkung an der deutschen Nordseeküste, Preuß. Geolog. Landesanstalt 1931
  • mit Kurt Brüning, Otto Sickenberg: Karte der nutzbaren Gesteine und Lagerstätten Niedersachsens, Maßstab 1: 100.000, Veröffentlichungen des Niedersächsischen Amtes für Landesplanung und Statistik: Reihe K, Kartenwerke, Bremen-Horn 1952
  • Geologische Übersichtskarte Minden, 1:200.000, Hannover, Landesamt für Bodenforschung 1948
  • mit Bernhard Grosse, Wilhelm Hendricks: Beiträge zur Geologie des Landkreises Einbeck, Einbeck, Geschichtsverein, Stadtarchiv und Städtisches Museum 1970

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Burre, A. Graupner: Wilhelm Dienemann, Geolog. Jahrbuch, Band 84, 1967, S. XLV

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Helmut Zimmermann: Dienemannhof, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 60
  2. Geologen der Preußischen Geologischen Landesanstalt
  3. Löhnert: Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutscher Geologen, Teil 2, pdf
  4. Dienemann: Zur Entstehung des Steinhuder Meeres und des Dümmers, N. Arch. Nieders., Band 12, 1963, S. 230–249, Dienemann, Pfaffenberg: Zur Alluvialgeologie des Steinhuder Meeres und seiner Umgebung. (Vorläufiger Bericht), Archiv Landes- u. Volkskunde Niedersachsen, Bd. 1943, S. 430–448; dieselben: Zur Alluvialgeologie der Umgebung des Dümmers, Veröff. Naturwiss. Verein Osnabrück, Band 26, 1953, S. 60
  5. Dienemann (mit R. Hoffmann, J. Mauz): Baugrunduntersuchung mit der Wünschelrute. Für den Dienstgebrauch herausgegeben von der Organisation Todt, Schriften des Frontingenieurs, Heft 14, Berlin, Ernst u. Sohn 1944 (24 Seiten)