Wilhelm Fürchtegott Niedermann

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Wilhelm Fürchtegott Niedermann (* 11. Januar 1841 in Zürich; † 26. Januar 1906 ebenda) war ein Schweizer Journalist und Bühnenautor in Zürichdeutsch.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Fürchtegott Niedermann war der Sohn des Glasermeisters Balthasar Niedermann und dessen Ehefrau Verena (geb. Bollinger); er hatte noch mehrere Geschwister[1][2]:

Er war seit 1874 mit Elisabetha Johanna Christiane (verwitwete Brück) aus Hamburg[3], die Tochter von August Christian Friedrich Böder, verheiratet; gemeinsam hatten sie zwei Söhne.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Fürchtegott Niedermann immatrikulierte sich an der Universität Basel zu einem Studium der Theologie, gab das Studium jedoch auf und wurde Schauspieler. Nach zwanzig Jahren verliess er die Bühne und wurde Journalist.

Er war als Berichterstatter für auswärtige Blätter tätig und gründete in Zürich ein Presseorgan für den Verein der schweizerischen Geschäftsreisenden, den wöchentlich erscheinenden Merkur[4], den er bis Ende 1905 leitete. Dazu schrieb er verschiedene Bühnenstücke.

Schriftstellerisches und gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Fürchtegott Niedermann gehört mit Leonhard Steiner[5], August Corrodi, Ulrich Farner und Emil Sautter zu den Zürcher Autoren, die den grossen Bedarf ihrer Zeit an Possen, Schwänken und Lustspielen deckten. In ihren Stücken, die unter anderem im Dramatischen Verein Zürich aufgeführt wurden, ging es überwiegend um Liebe, Geld, Macht, Verwechslungen und Missverständnisse.

1885 veröffentlichte er eine Sammlung einaktiger Lustspiele.

Er war auch der Begründer, Förderer und Organisator der Gratisvolkskonzerte der 1896 gegründeten Zürcher Pestalozzi-Gesellschaft[6].

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Züritüütsch, e dramatisches Läbesbild i 3 Acte i der Zürcher Mundart. 1882.[7]
  • Zwo Abrächnige us der Zunft: es Sächstlüütestückli. 1884.
  • Us em Welschland: Lustspiel in 1 Akt. 1884.
  • Zwei einaktigi Lustspiel. 1884.
  • Vier einaktigi Lustspiel, liecht ufz’füehre i Vereine und Familie. Zürich 1885.
  • Vereins- und Huus-Theater - Einaktigi Lustspiel. Liecht ufz'füehre i Vereine und Familie. 1885.
  • Ferieversorgig: Lustspiel aus einem Akt. 1888.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik der Stadt Zürich 10. März 1917 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
  2. Zurich (Switzerland) Zivilstandsamt: Verzeichnis der Bürger and Niedergelassenen der Stadt Zürich. 1892 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  3. Neue Zürcher Zeitung 2. Dezember 1874 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
  4. Schweizer Blätter für handelsrechtliche Entscheidungen. Orell Füssli, 1885 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  5. Christian Schmid: Leonhard Steiner. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. Mai 2020, abgerufen am 19. Oktober 2022.
  6. Ruth Fassbind-Eigenheer: Die Pestalozzigesellschaft in Zürich: eine Institution im Dienste der Volksbildung - 1896 gegründet. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Band 91, Heft 1. 1995, abgerufen am 19. Oktober 2022.
  7. Jakob Christoph Heer: Die zürcherische Dialektdichtung: ein Literaturbild. J. C. Heer, 1889 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).