Wilhelm Garbe (Feldhüter)

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Wilhelm Garbe (auch: Pänner Garbe; * 4. Mai 1859 in Altwarmbüchen; † 10. Dezember 1926 in Hannover) war ein deutscher Maurer, Feldjäger[1] im Sinne eines Feldaufsehers sowie ein Kutscher bei der Feuerwehr.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren in dem kleinen Ort Altwarmbüchen zur Zeit des Königreichs Hannover, erlernte Wilhelm Garbe zunächst den Beruf des Maurers. Nach seinem Militärdienst arbeitete er als Kutscher bei der Feuerwehr Hannover,[2] noch bevor in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs 1893 mit einem Automobil der Firma Benz erstmals ein Kraftfahrzeug auf Hannovers Straßen erschien.[3]

Unterdessen hatte Wilhelm Garbe bereits 1890 die Stellung des städtischen Feldhüters in der Ohemasch angenommen. Dort war er unter anderem zur Pfändung von ausgebrochenem oder auch schlicht unbeaufsichtigtem Vieh bevollmächtigt, daher wurde er auf Plattdeutsch Pänner Garbe („Pfänder Garbe“) gerufen.[4]

Wilhelm Garbe bewohnte als Stadtfeldhüter ein kleines Dienst-Gehöft zwischen der Leine und der Waterloostraße. Er war eine stadtbekannte Persönlichkeit und galt als „[...] Schrecken der Lausbuben, Nachtschwärmer und Ruhestörer“.[2]

Pänner-Garbe-Weg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein im Zusammenhang mit der Anlage des Maschsees mutmaßlich um 1937 an der Leine entstandener Weg wurde 1962 amtlich zunächst Penner-Garbe-Weg benannt, laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1963 „[...] nach einem stadtbekannten hannoverschen Feldhüter“. Erst 1973 wurde die Bezeichnung in Pänner-Garbe-Weg geändert „[...] als Berichtigung der von ‚Pfänder‘ abgeleiteten volkstümlichen Berufsbezeichnung“[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Zimmermann: Hannöversche Porträts. Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten. Illustriert von Rainer Ossi Osswald. Harenberg, Hannover 1983, S. 96f.
  • Georg Schnath: Das alte Haus. Erinnerungen an eine hannoversche Jugendzeit 1898–1916 (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. Bd. 118), Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1998, ISBN 3-7752-5828-0, S. 138f.
  • Rudolf Pörtner (Hrsg.): Alltag in der Weimarer Republik. Kindheit und Jugend in unruhiger Zeit (= dtv-Sachbuch, Nr. 30365), veränderte Ausgabe, München: Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1993, ISBN 3-423-30365-4, S. 341

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Garbe, Wilhelm in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, zuletzt abgerufen am 2. Juni 2016
  2. a b c Waldemar R. Röhrbein: Garbe, (1) Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 125.
  3. Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.), Helmut Knocke, Hugo Thielen: 1893 In: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 64
  4. Waldemar R. Röhrbein: Pänner Garbe. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 493.
  5. Helmut Zimmermann: Pänner-Garbe-Weg, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 191