Wilhelm Gottfried Ploucquet

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Wilhelm Gottfried Ploucquet in der Tübinger Professorengalerie

Wilhelm Gottfried Ploucquet (* 20. Dezember 1744 in Rötenberg; † 12. Januar 1814) war ein württembergischer Arzt und Rektor der Universität Tübingen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Gottfried Ploucquet kam als Sohn des Philosophen und Logikers Gottfried Ploucquet 1744 in Rötenberg zur Welt. Er studierte in Tübingen Medizin und wurde dort Grund seiner Dissertation de vi corporum organisatorum assimilatrici 1766 promoviert. 1776 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1] Im Jahre 1782 wurde er zum ordentlichen Professor der Medizin an der Universität Tübingen ernannt und verblieb in dieser Stellung bis zu seinem Tod.[2]

Ploucquet ist unter anderem durch zwei literarische Arbeiten bekannt: 1782 und 1787 erschien seine kleine Schrift nova pulmonum docimasia, in der er die von ihm gelehrte Methode der Lungenprobe zur wissenschaftlichen Feststellung des verbrecherischen Todes von Neugeborenen veröffentlichte und damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur forensischen Medizin lieferte. 1793–1800 erschien sein groß angelegtes, leider unvollständiges und nicht verlässliches bibliographisches Werk Initia bibliothecae medico-practicae realis, sive Repertorium med.-practicum et chirurgicum reale zunächst in 12 Bänden und 4 Supplementbänden, und als Fortsetzung erschien 1808, 1809 und 1814 Litteratura medica digesta in vier Bänden und einem Supplementband.[2]

Außerdem hat Ploucquet zahlreiche kleinere medizinische und tiermedizinische Abhandlungen, Lehrbücher und Schriften veröffentlicht, die allerdings keine größere Bedeutung haben.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Heinrich Gwinner: Wilhelm Gottfried v. Ploucquet. In: ders.: Gallerie württembergischer Forstleute von 1700 bis 1850. Verlags-Comptoir der forstlichen Monatsschrift, Stuttgart 1856 (Digitalisat), S. 103.
  • August HirschPloucquet, Wilhelm Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 320 f.
  • Hartmut Boettcher & Manfred G. Raupp (Hrsg.): Gerbers biographisches Lexikon der Agrarwissenschaften: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Festausgabe zum 90. Geburtstag von Th. Gerber. Universität Hohenheim, Hohenheim 2021 (Aktualisierte und erweiterte Internet-Version der 4. Auflage 2014 von „Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin“ von Theophil Gerber), Online-Ausgabe, S. 1533.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Wilhelm Gottfried Ploucquet bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 9. Juni 2022.
  2. a b c August Hirsch: Ploucquet, Wilhelm Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 320 f.