Wilhelm Kreiten

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Wilhelm Kreiten (* 22. Juni 1847 in Gangelt; † 6. Juni 1902 in Kerkrade) war ein deutscher Jesuit, Schriftsteller, Lyriker, Literaturhistoriker und -Kritiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 16-jährige Sohn des Schmiedemeisters Peter Josef Kreiten trat am 1. Oktober 1863 das Noviziat in der Niederlassung der Jesuiten in Münster an.

Nach Absolvierung seiner klassischen Ausbildung in Münster und Amiens begann er philosophische und theologische Studien in der Abtei Maria Laach, die er krankheitsbedingt 1868 unterbrach.

1869 bis 1871 studierte er Literaturwissenschaft in Münster. Aufgrund der 1872 erfolgten Vertreibung der Jesuiten aus Deutschland wurde Kreiten von seinem Orden nach Aix-en-Provence versetzt, wo er das Theologiestudium abschloss und am 8. Januar 1873 zum Priester geweiht wurde.[1] Das Letzte Gelübde legte er am 15. August 1877 ab.

Von 1870 bis 1878 war er als Redakteur der katholischen kulturkritischen Zeitschrift Stimmen aus Maria Laach in Tervuren tätig. Aus gesundheitlichen Gründen begab sich Kreiten 1878 nach Kerkrade, wo er die restlichen 23 Jahre seines Lebens schriftstellerisch tätig war. Er war weiter einer der wichtigsten Mitarbeiter der Zeitschrift Stimmen aus Maria Laach, in der er zahlreiche Essays über literarische Themen veröffentlichte und die zeitgenössische katholische Literatur von 1874 bis 1902 kommentierte.[2] Überdies veröffentlichte Kreiten unter den Pseudonymen Wahrmuth, Phil.; Ipse, Egon; Kreiten, Gul.,Kreiten, Gulielmus.[3] Kreiten schrieb auch für die Zeitschrift Die katholischen Missionen.

Literaturhistorische Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Voltaire, Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Liberalismus (Freiburg, im Br., 1878, 2nd ed., 1884);
  • Molieres Leben und Werke (Freiburg im Br., 1887; 2. Auflage, 1897);
  • Lebrecht Dreves, Ein Lebensbild als Beitrag zur Literatur- und Kirchengeschichte nach dem handschriftlichen Nachlaß und den gedruckten Quellen entworfen Herder, München 1897
  • Anna Elisabeth Freiin von Droste-Hülshoff. Ein Charakterbild als Einleitung in ihre Werke, Paderborn 1886, 2. Auflage 1900,
  • Stimmen aus Maria Laach über Blaise Pascal und seine Werke
  • Vervollständigung und Veröffentlichung der Biografie Clemens Brentano die von seinem Jugendfreund, dem Jesuiten J. B. Diel, begonnen wurde, 2 Bände., (Freiburg im Br., 1877); zudem bearbeitete und veröffentlichte er weitere Werke aus dem Nachlass J. B. Diels, (Freiburg im Br., 1877);
  • Bearbeitung: Clemens Brentanos Die Chronik des fahrenden Schülers (München, 1883;2. neubearbeitete Auflage. 1888, Herausgeber Kreiten (Online)).

Dichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heimatweisen aus der Fremde (Aachen, 1882), Den Weg entlang (Paderborn, 1889; 10. Auflage, 1904);
  • translations of selections from the Provençal Christmas hymns of Louis Simon Lambert, entitled „Bethlehem“ (Freiburg im Br, 1882; 2nd ed., 1895).
  • Allerlei Weisheit, Sprüche und Widersprüche, Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh, Paderborn 1901
  • Splitter und Späne aus eigener und fremder Werkstatt (mit Lebensskizze, hrsg. von Gietmann, Aachen 1903)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Catholic online, William Kreiten, Archivierte Kopie (Memento vom 2. Mai 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. Meyers Konversationslexikon, 1905, Band 11, Kreiten Wilhelm, Seite 632 [1]
  3. DNB-Eintrag

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]