Wilhelm Lang (Orgelbauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Lang (* 1. August 1794; † 18. Oktober 1858) war ein deutscher Orgelbauer in Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Lang war ein Schüler von Johann Simon Buchholz in Berlin und arbeitete dann bei dessen Sohn Carl August Buchholz, wo er auch Werkführer war. 1839 gründete er mit Ferdinand Dinse eine eigene Orgelbauwerkstatt Lang & Dinse in der Alten Jakobstraße 71 in Berlin. Dinse war ebenfalls Mitarbeiter bei Buchholz gewesen und hatte eine Tochter von Wilhelm Lang geheiratet.

Nach dem Tod von Wilhelm Lang 1858 führte Dinse die Werkstatt allein weiter. Der Sohn Albert Lang gründete eine eigene Firma in Berlin-Kreuzberg.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Firma Lang & Dinse sind heute über 15 Orgelneubauten in der Mark Brandenburg bekannt, dazu Reparaturen und andere Arbeiten. Die Orgeln waren von guter Qualität und orientierten sich an den Vorbildern von Carl August Buchholz. Einige sind erhalten.

Orgelneubauten

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1843 Neulietzegöricke Dorfkirche
I/P 10 2016/17 Restaurierung und Rekonstruktion der ursprünglichen Orgel durch Scheffler[1]
1845 Altwustrow, Oderbruch Dorfkirche I/P 10 Umbauten und Umdisponierungen um 1950 und 1978 durch Fahlberg auf I/5, jetzt ohne Pedal[2]
1845 Altmädewitz, Oderbruch Dorfkirche Altmädewitz I/P 11 erhalten[3]
um 1845 Lunow, Barnim Dorfkirche I/P 9 1848 aufgebaut, 2010 restauriert durch Scheffler[4][5]
1847 Berlin-Kreuzberg St.-Jacobi-Kirche II/P 31 mit Johann Friedrich Schultze mitgearbeitet, 1945 zerstört[6]
1849 Stangenhagen, Teltow Dorfkirche I/P 6 ? [7]
um 1849/50 Spandau St. Marien am Behnitz nicht erhalten, seit 2003 Orgel von Alexander Schuke Orgelbau[8]
um 1850 (?) Glienick, Teltow Dorfkirche I/P 7 [9]
1852 Falkenhagen, Uckermark Dorfkirche II/P 11 [10]
1852 Bandelow, Uckermark Dorfkirche II/P 14 [11]
nach 1855 Mallnow Dorfkirche 1945 zerstört
1856 Schönwerder, Uckermark Dorfkirche II/P 11 [12]
1857 Lüdersdorf, Uckermark Dorfkirche I/P 8 2014 Generalinstandsetzung und neue Prospektpfeifen durch Scheffler[13][14][15]
1857 Lichterfelde Dorfkirche 1995 umgreifender Umbau und Neudisponierung im alten Gehäuse durch Fahlberg auf I/P, 7[16]
1858 Werder, Oberbarnim Dorfkirche I/P 7 erheblich beschädigt und nicht spielbar[17]
1858 Reitwein, Oberbarnim Dorfkirche 1945 zerstört[18]
? Alt Rosenthal Dorfkirche 1945 zerstört

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Lange. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 328f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ORGELWERKSTATT SCHEFFLER - AKTUELLE PROJEKTE. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  2. Orgel in Altwustrow Institut für Orgelforschung
  3. Orgel in Altmädewitz Institut für Orgelforschung
  4. Orgel in Lunow Institut für Orgelforschung
  5. Orgel Restaurierung Scheffler Orgelbauwerkstatt
  6. Orgel in Berlin St.-Jacobi-Kirche Institut für Orgelforschung (niederländisch)
  7. Information Orgeldatabase (niederländisch)
  8. Helmut Kißner, Cordia Schlegelmilch: Die Vorgeschichte. In: Helmut Kißner, Cordia Schlegelmilch: Die Kirche St. Marien am Behnitz in Spandau. Ein vergessenes Werk August Sollers. Berlin 2004, S. 23–38, hier S. 38.
  9. Information Orgeldatabase (niederländisch)
  10. Orgel in Falkenhagen Orgeldatabase (niederländisch), nach Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1.
  11. Orgel in Bandelow Orgeldatabase (niederländisch), nach Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1.
  12. Orgel in Schönwerder Orgeldatabase (niederländisch), nach Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1.
  13. Orgel in Lüdersdorf Institut für Orgelforschung
  14. Orgel Restaurierung Scheffler, mit anderer Jahreszahl 1876
  15. Orgel in Lüdersdorf Organindex, mit Jahr 1876 (eingeschränkter Zugriff)
  16. Orgel in Lichterfelde Institut für Orgelforschung
  17. Orgel in Werder Institut für Orgelforschung
  18. Verluste im Landkreis Märkisch-Oderland nach dem Zweiten Weltkrieg Institut für Orgelforschung, auch Alt Rosenthal und Mallnow genannt