Wilhelm Nasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Friedrich Wilhelm Nasse (russisch Иоганн Фридрих Вильгельм Нассе, * 24. Dezember 1780 in Bünde, Grafschaft Ravensberg; † nach 1833[1]) war ein deutsch-russischer Chemiker und Pharmazeut.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nasse absolvierte eine Apothekerlehre. Er wirkte anschließend als Pharmazeut in Hannover und Hamburg, wo er einige Vorlesungen über Physik und Chemie besuchte, und später in Riga, wo er Assistent von David Hieronymus Grindel war, der 1803 das Russische Jahrbuch der Pharmazie gründete, in dem Nasse Beiträge veröffentlichte.[2] Anfang des 19. Jahrhunderts ging er nach Sankt Petersburg, wo er unter anderem als Chemiker an der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur tätig war.[3]

Ab 1805 war er Adjunkt der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 1811 erhielt er an der Universität Marburg die philosophische Doktorwürde und war von 1810 bis 1817 außerordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften.[4]

„1204. Nasse (Wilhelm, eigentl. Johann Friedrich Wilhelm), zu St. Petersburg, Philos. Dr. Marb. 1911, Kaiserl. Hofrath[5] seit 1810, privatisirender Chemiker und Mitglied einiger gel.[ehrter] Gesellschaften. [...] 1824 Professor der Technologie an der Universität zu Wilna und Director einer technischen Lehranstalt, und kehrte 1826 abermals nach St. Petersburg zurück.“[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In einigen Quellen wird das Todesjahr 1818 genannt. In einem Band von 1833 von Adolph Carl Peter Callisen wird er noch als lebend erwähnt und dass er 1826 abermals nach St. Petersburg zurückkehrte.
  2. René Sigrist: The First Generations of Russian Chemists (1700–1830). Between Pharmacy, Technical Know-How and Academia. In: Almagest. Band 10, Nr. 2, 2019, S. 8–51 (online [abgerufen am 8. April 2022]).
  3. Rudolf Stefan Roß (Hrsg.): Carl Schmidt (1822–1894): Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und wissenschaftliche Reiseberichte des Dorpater Chemikers Carl Schmidt aus den Jahren 1842 bis 1881 (Fußnote S. 119). Shaker Verl., Aachen 2002, ISBN 978-3-8322-0883-7, S. XI, 435.
  4. Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Нассе, Иоганн Фридрих Вильгельм. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 6. April 2022 (russisch).
  5. Zivilrang 7 in der russischen Rangtabelle, dieser stand bis 1856 der russische Erbadel zu.
  6. Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 13, Kopenhagen 1833, S. 426.