Wilhelm Reinhard von Hanau-Münzenberg

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Wilhelm Reinhard von Hanau-Münzenberg (* 20. September 1607; † 5. September 1630 in Aachen) war ein nachgeborener Sohn des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576–1612) und der Fürstin Katharina Belgica (1578–1648), einer Tochter Wilhelms I. von Oranien-Nassau, des Schweigers.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Reinhard erhielt die damals für Adelige übliche Ausbildung, zunächst auf einer Schule, später mit einer Kavalierstour, die ihn unter anderem nach Paris führte. Er hatte allerdings eine schwache Gesundheit, erkrankte mehrmals schwer und hielt sich zuletzt zur Erholung in Spa und Aachen auf, wo er am 5. September 1630 auch verstarb.

Bestattet wurde er knapp drei Monate später in der Familiengruft des Hauses Hanau-Münzenberg in der Marienkirche in Hanau in einem Holzsarg, der von einem Zinnsarg umgeben war. Der Zinnsarg wurde in den Wirren der napoleonischen Zeit 1812 gestohlen, die sterblichen Überreste in einem Sammelbegräbnis beigesetzt[1]. Aus Anlass seiner Beerdigung ist eine Leichenpredigt erhalten.[2]

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnentafel Graf Wilhelm Reinhard von Hanau-Münzenberg
Urgroßeltern

Philipp III. von Hanau-Münzenberg (1526–1561)

Helena von Pfalz-Simmern (1532–1579)

Philipp IV. von Waldeck (1493–1574)

Jutta von Isenburg († 1564)

Wilhelm von Nassau-Dillenburg (1487–1559)

Juliana zu Stolberg (* 1506; † 1580)

Louis III. de Bourbon, duc de Montpensier (1513–1582)

Jacqueline de Longwy Gräfin von Bar du Seine (1538–1561)

Großeltern

Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg (1553–1580)

Magdalena von Waldeck (1558–1599)

Wilhelm I. von Oranien-Nassau, der Schweiger (1533–1584)

Charlotte von Bourbon-Montpensier (1546–1582)

Eltern

Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576–1612)

Katharina Belgica von Oranien-Nassau (1578–1648)

Wilhelm Reinhard

Zur Familie s.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich W. Cuno: Philipp Ludwig II., Graf zu Hanau und Rieneck, Herr zu Münzenberg. Ein Regentenbild nach archivalischen und anderen Quellen gezeichnet für unsere Zeit. Verlag der Evangelisch Reformierten Blätter, Prag 1896.
  • Reinhard Dietrich: Die Landes-Verfassung in dem Hanauischen. Die Stellung der Herren und Grafen in Hanau-Münzenberg aufgrund der archivalischen Quellen. Hanauer Geschichtsverein, Hanau 1996, ISBN 3-9801933-6-5 (Hanauer Geschichtsblätter 34).
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Reinhard Suchier (Hrsg.): Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanauer Geschichtsverein, Hanau 1894.
  • Reinhard Suchier: Die Grabmonumente und Särge der in Hanau bestatteten Personen aus den Häusern Hanau und Hessen. In: Programm des Königlichen Gymnasiums zu Hanau. 1879, ZDB-ID 890817-5, S. 1–56.
  • Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land. Kulturgeschichte und Chronik einer fränkisch-wetterauischen Stadt und ehemaligen Grafschaft. Mit besonderer Berücksichtigung der älteren Zeit. Vermehrte Ausgabe. Selbstverlag, Hanau 1919 (Unveränderter Nachdruck. Peters, Hanau 1978, ISBN 3-87627-243-2).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Suchier, Grabmonumente, S. 24
  2. Johann Daniel Wildius: [Leichenpredigt]. Hanau 1631 (Nachweis: Katalog der Leichenpredigten und sonstigen Trauerschriften in der Dombibliothek Breslau = Marburger Personalschriftenforschungen 16. Sigmaringen 1997)