Wilhelm zu Solms-Rödelheim

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Wilhelm Oskar Friedrich Eugen Graf zu Solms-Rödelheim-Assenheim (* 24. April 1914 in Straßburg im Elsaß; † 11. Januar 1996 in Wien) war ein österreichischer Psychiater und Psychoanalytiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Graf zu Solms-Rödelheim wurde in Straßburg als Kind von Ernst Graf zu Solms-Rödelheim-Assenheim (1868–1920) und Anna Gräfin von Platen-Hallermund (1874–1937) geboren. Sein Vater Ernst Graf zu Solms-Rödelheim-Assenheim war Professor für Soziologie an der Universität.

Der dem gräflichen Geschlecht Solms entstammende Arzt studierte in Frankfurt am Main und wurde dort 1933 „wegen kommunistischer Betätigung“ von der Universität relegiert. Im Zweiten Weltkrieg war er im politischen Widerstand aktiv. Er arbeitete in einem Sonderlazarett für Kopfverletzte und trat nach Kriegsende in die Psychiatrisch-neurologische Universitäts-Klinik bei Hans Hoff (1897–1969) ein, nachdem er schon vorher mit seiner psychoanalytischen Ausbildung begonnen hatte.[1] Er war als Nachfolger von Wilhelm Podhajsky langjähriger Direktor der Wiener Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof und leitete von 1957 bis 1972 und von 1979 bis 1980 die Wiener Psychoanalytische Vereinigung.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elektroschockbehandlung eines paranoid-halluzinatorischen Bildes bei progressiver Paralyse nach Malariabehandlung. In: Wiener klinische Wochenschrift, 59. Jg., Nr. 39.
  • Gefahren bei der Behandlung der chronischen Trunksucht mit Antabus-Medix. In: Wiener klinische Wochenschrift, 100. Jg., Nr. 33/34, S. 589–592.
  • Zum Psychotherapieproblem. In: Wiener Archiv für Psychologie, Psychiatrie und Neurologie, Band 1, Heft 1.
  • Über die Anwendung eines zentral vegetativen Hemmungsstoffes in der psychiatrischen Therapie. In: Wiener Medizinische Wochenschrift, 102. Jg., Nr. 48, S. 964–965.
  • Begutachtung neurologischer Unfallsfolgen. In: Wiener Medizinische Wochenschrift, 102. Jg., Nr. 21, S. 396–399.
  • Über Transvestitismus. In: Jahrbuch der Psychoanalyse, Band 2, S. 80–92.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard Gabriel: 100 Jahre Gesundheitsstandort Baumgartner Höhe. Wien 2007.
  • Élisabeth Roudinesco, Michel Plon: Wörterbuch der Psychoanalyse: Namen, Länder, Werke, Begriffe. 2004, S. 148.
  • Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Böhlau Verlag/Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77595-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77595-9, S. 490.