Willem Braxatoris

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Willem Braxatoris (Lebenszeit Mitte des 15. Jahrhunderts) war ein franko-flämischer Komponist der frühen Renaissance.[1]

Person und Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Braxatoris' Lebensdaten (Datum von Geburt und Tod, Geburts- und Sterbeort) konnten bis heute nicht ermittelt werden. Sein Name erscheint auf einem Dokument mit der dreistimmigen Chanson „So lanc so meer in minem sin“. Das Stück ist auch auf einem anderen Dokument überliefert, hier aber mit einem ins Deutsche übertragenen Text und außerdem dem Komponisten Johannes Pullois zugeschrieben. Nach Ansicht des Musikwissenschaftlers Reinhard Strohm (1985) könnte es sich bei dem Komponisten um Willem de Brouwer (Scotelaer) handeln, der als „sancmeester“ in der Stadt Bergen-op-Zoom wirkte und dort der Vorgänger von Jacob Obrecht gewesen ist; er ist dort wohl vor dem Jahr 1480 verstorben.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willem Braxatoris wird wegen seiner Lebenszeit und dem musikalischen Stil seines bekannt gewordenen Stücks der zweiten Generation der franko-flämischen Musik zugeordnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard Strohm: Music in Late Medieval Bruges. Clarendon Press, Oxford 1985, ISBN 0-19-316327-6.
  • Rob C. Wegman: Music and Musicians at the Guild of Our Lady in Bergen op Zoom, c. 1470–1510. In: Early Music History. Band 9, 1990, Seite 175–249, JSTOR:942443.
  • Jan Willem Bonda: De meerstemmige Nederlandse liederen van de vijftiende en zestiende eeuw. = The Polyphonic Songs in Dutch of the Fifteenth and Sixteenth Centuries (with a Summary in English). Verloren, Hilversum 1996, ISBN 90-6550-545-8, (Zugleich: Utrecht, Universität, Dissertation, 1997).
  • David Fallows: A Catalogue of Polyphonic Songs. 1415–1480. Oxford University Press, Oxford u. a. 1999, ISBN 0-19-816291-X.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Personenteil Band 3, Bärenreiter Verlag Kassel und Basel 2000, ISBN 3-7618-1112-8