William Greihs

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William Greihs (eigentlich Wilhelm Greiss; * 26. September 1905 in Köln; † 15. Mai 1984 in West-Berlin) war ein deutscher Dirigent, Komponist und Musiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Greihs begann seine Karriere als Posaunist in verschiedenen Unterhaltungsorchestern. Ab 1927 spielte er unter der Leitung von Leo Eysoldt und ab 1930 im Orchester von Georg Nettelmann.[1][2] Um 1930 stellte er schließlich sein eigenes Orchester zusammen (Plattenaufnahmen als Kapelle Wilhelm Greiss und Blas-Orchester Wilhelm Greiss) und gab verschiedene Gastspiele im Ausland.[1] Ab 1934 wurde Greihs festes Mitglied des Ufa-Tanzorchesters.[3] Bereits 1933 leitete er das Orchester bei Liedern wie Schön ist jeder Tag, den Du mir schenkst, Marie Luise,[4] später u. a. bei Klassikern, wie Frühling in Wien,[5] So schön wie heut', so müsst es bleiben,[6] Liebesbriefe[7] oder In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine.[8] Als Nachfolger von Lothar Brühne übernahm Greihs gegen 1942 die Tätigkeit als Dirigent dieses traditionsreichen ersten deutschen Filmorchesters.[1]

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war er noch unter seinem bürgerlichen Namen tätig, danach wechselte er zur amerikanisierten Schreibweise: William Greihs. Zudem nutzte er zeitweilig das Pseudonym Will Williams, wenn er als Komponist aktiv war.[1]

Nach Kriegsende betreute er den Aufbau eines Unterhaltungsorchesters für den NWDR,[9] sowie die Gründung des FFB- und späteren SFB-Tanzorchesters, dessen Leiter er von 1954 bis 1968 war.[3][10] Sein Nachfolger beim SFB wurde Paul Kuhn.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Werner Preuß: Theater im ost-, westpolitischen Umfeld: Nahtstelle Berlin 1945 - 1961. Iudicium, München 2004, ISBN 978-3-89129-689-9

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d William Greihs. 22. September 2018, abgerufen am 18. Dezember 2021 (deutsch).
  2. Marko Heinrich Christian Paysan: Berlin - Sounds of an Era: 1920-1950. Edel Germany GmbH, Hamburg 2016, ISBN 978-3-943573-17-6, S. 117.
  3. a b Marko Heinrich Christian Paysan: MusikSpektakelFilm: Musiktheater und Tanzkultur im deutschen Film 1922 - 1937. „… aus dem Geist des Boulevards“! - Zur Physiognomie urbaner Tanzmusik- und Unterhaltungskultur in der Tonfilmoperette. Hrsg.: Katja Uhlenbrok. Ed. Text und Kritik, München 1998, ISBN 978-3-88377-598-2, S. 46–66.
  4. Audio: Meisel, Will, Karel Vacek, Wilhelm Greiss, and Piero Pierotic. Schön Ist Jeder Tag, Den Du Mir Schenkst Marie-Luise: Aus Dem Tonfilm „Die Sonne Geht Auf“ bei plus.orbis-oldenburg.de
  5. Schellackplatten-Sammlung: Frühling in Wien bei diglib.bisuni-oldenburg.de
  6. Schellackplatten-Sammlung: So schön wie heut, so müßt es bleiben bei diglib.bisuni-oldenburg.de
  7. Schellackplatten-Sammlung: Liebesbriefe bei diglib.bisuni-oldenburg.de
  8. Schellackplatten-Sammlung: In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine bei diglib.bisuni-oldenburg.de
  9. Dovifat, Emil: Der NWDR in Berlin: 1946 - 1954. Haude u. Spener, Berlin 1970, ISBN 978-3-7759-0127-7, S. 37.
  10. Ado Schlier: Time for Music bei www.brillant-musik.de
  11. Chronik der ARD: Paul Kuhn leitet SFB-Tanzorchester bei web.ard.de