Willy Merck

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Willy Merck, um 1890
Willy Merck (links) mit seinem Bruder Emanuel August, um 1875

Willy Merck (* 27. Juni 1860 in Darmstadt; † 15. Dezember 1932 ebenda) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willy Merck war der Sohn von Georg Franz Merck (1825–1873) und dessen Frau Anna Merck geborene Schenk (1830–1908). Er studierte Chemie und wurde in Kiel 1886 mit dem Thema Ueber Cocain promoviert.[1]

Merck war verheiratet mit Mathilde, genannt „Tilla“, geborene Nothwang (* 8. September 1864 in Frankfurt am Main; † 29. März 1958). Das Paar hatte drei gemeinsame Kinder: Emely (1891–1978), Hildegard (1892–1982) und Magda (1900–1956).

Nach dem Tod seines 1923 verstorbenen Bruders Emanuel August Merck übernahm Willy Merck als letzter seiner Generation die Geschäftsleitung von E. Merck (heute Merck KGaA).[2]

1897/1898 ließ sich Merck von dem renommierten Architekten Emanuel von Seidl in Darmstadt die Merck-Villa bauen. Das Gebäude gehört heute der Stadt Darmstadt.[3]

Seine Frau Mathilde Merck förderte finanziell die ariosophische Edda-Gesellschaft, das Ahnenerbe der SS[4][5] und den nationalsozialistischen Funktionär Herman Wirth.[6][7] Den 1939 erschienenen Katalog der Sammlung Dr. W. Merck widmete sie dem Reichsführer SS Heinrich Himmler mit den Worten:

„Dem Präsidenten des Ahnenerbes, Reichsführer der S.S. Heinrich Himmler widmet dieses Buch mit frohem Ausblick auf die grosse Zukunft der arisch-germanisch-deutschen Rasse in dankbarer Ergebenheit.“

Mathilde Merck, geb. Nothwang-Schwaben. 1. Januar 1940, Darmstadt-Hessen[8]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1905 erhielt Merck die Ehrendoktorwürde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. Löw: Die chemische Fabrik E. Merck, Darmstadt. Ein Rückblick auf die Geschichte der Firma in Wort und Bild. Verlag E. Merck, 1952.
  • Angewandte Chemie, 45. Jahrgang 1932, S. 806. (Todesanzeige)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. W. Merck: Ueber Cocain. Inaugural-Dissertation, Verlag C. F. Mohr, 1886.
  2. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 66, Teil 1, 1933, S. 32.
  3. Merck-Villa nicht mehr zeitgemäß. (Memento vom 16. Januar 2010 im Internet Archive) In: Frankfurter Rundschau vom 9. Januar 2010
  4. Prozesse: SS-Ahnenerbe. In: Der Spiegel 46, 1970, S. 97–98.
  5. Kriegsverbrechen SS-Ahnenerbe: Deutsche Geistigkeit. S. 92–93.
  6. Die Hintergründe zur Saga um die "Reichsdeutschen Flugscheiben". (PDF; 603 kB) In: CENAP-Report 292, 2004
  7. M. H. Kater: Das "Ahnenerbe" der SS, 1935–1945. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, S. 63. ISBN 3-486-57950-9 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Katalog der Sammlung Dr. W. Merck, Darmstadt, bearbeitet von Lothar Dehè ; mit sieben Betrachtungen von Mathilde Merck.