Wilsberg: Alles Lüge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Episode 69 der Reihe Wilsberg
Titel Alles Lüge
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Warner Bros. ITVP
im Auftrag des ZDF
Regie Hansjörg Thurn
Drehbuch
Kamera Uwe Schäfer
Premiere 28. Nov. 2020 auf ZDF
Besetzung
Episodenliste

Alles Lüge ist die 69. Folge der Fernsehfilmreihe Wilsberg. Die Folge wurde erstmals am 28. November 2020 im Samstagabendprogramm des ZDF ausgestrahlt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ekki auf dem Münsteraner Markt von einem Mann angegriffen wird, landet ein Video davon kurze Zeit später im Internet. Der Mann ist Kfz-Mechaniker und gibt dem Finanzamt die Schuld an seiner Insolvenz. Bei dem Vorfall wird ein helfender Obdachloser, Paul Schlächter, an der Hand verletzt, sodass Ekki und Wilsberg diesen zu seiner Ärztin Britta Lüders bringen. Diese kümmert sich vor allem um Patienten aus der Unterschicht, die sonst kaum von jemanden behandelt werden. Ihre Patienten verehren sie sehr. Als eine Arzthelferin mitbekommt, dass Wilsberg Privatdetektiv ist, bittet sie ihn, einem ehemaligen Patienten ins Gewissen zu reden, da dieser öffentlich gegen die Ärztin im Internet hetzt. Wilsberg sucht den Journalisten Oliver Busch in seiner Wohnung auf, kann diesen doch nur tot antreffen. Es sieht aufgrund eines herumliegenden Spritzbestecks nach einem goldenen Schuss aus, es stellt sich aber heraus, dass das Opfer erschlagen wurde.

Ekki wird mittlerweile im Internet als Verursacher der Auseinandersetzung auf dem Marktplatz angeprangert. Er versucht, den Kfz-Mechaniker Hartung zu überzeugen, gemeinsam gegen die Verbreitung des Videos vorzugehen. Wilsberg sucht deswegen den Hauptverbreiter dieser Fake News auf, die in der Villa Veritas ansässige Agentur Beiderbeke News. Diese will im Gegensatz zu den „manipulierten Staatsmedien“ die Wahrheit verbreiten, kommt aber über diverse Verschwörungstheorien nicht hinaus. Der ermordete Busch war als freier Journalist auch immer wieder hier tätig. Es stellt sich heraus, dass Paul am Tatort gewesen ist, da dort Blutspuren des polizeilich bekannten Obdachlosen gefunden wurden. Dadurch wird Britta Lüders natürlich umso mehr verdächtig, da sie aufgrund ihres Motivs Paul angestiftet haben könnte. Wilsberg hegt Sympathie für die Ärztin, er glaubt nicht an ihre Schuld.

Alex schleicht sich als Anwältin bei Beiderbeke News ein, unter dem Vorwand, ebenfalls nach der Wahrheit zu suchen und sie gegen zukünftige Verleumdungsklagen zu schützen. Dadurch erfährt sie mehr von den Machenschaften. So stellt sich heraus, dass der Vermieter von Dr. Lüders’ Praxis, ein im selben Haus tätiger Dermatologe, die Hetze gegen die Ärztin anstachelte, da er aufgrund der Klientel um seine gut zahlenden Privatpatienten fürchtete. Mit dem Mord an Busch haben aber weder er, noch Beiderbeke etwas zu tun. Beiderbeke war zwar am Tatort, aber da war das Opfer bereits tot. Beiderbeke hat nur die Gelegenheit genutzt, einen aufklärenden Text wieder in einen diffamierenden Text umzuschreiben, da Busch den ursprünglichen Text nicht mehr absenden konnte. Erschlagen wurde der Enthüllungsjournalist von Hartung im Affekt, denn vor den Problemen mit dem Finanzamt ruinierte ein Zeitungsartikel von Busch den Kfz-Mechaniker fast völlig.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden in der Zeit vom 7. Oktober 2019 bis zum 11. Dezember 2019 in Köln und Münster statt.[2]

Der Running Gag Bielefeld kommt dieses Mal fast zum Schluss, als der selbst in Bielefeld geborene Oliver Welke es in seiner Ansprache in der heute-show erwähnt.

Overbeck wird in diesem Film kurz zum Internetstar, als er zufällig ein Video von sich hochlädt, dieses Vorgehen dann aber im weiteren Verlauf des Films wiederholt einsetzt, um sich der Internetgemeinschaft als engagierten, furchtlosen Kommissar zu präsentieren: „Der Polizist, der sich stets im Schatten seiner Chefin wähnt, wird vorübergehend zum Internet-Star, weil er auf Videos als „Ovinator“ den harten Kerl mimt, der den Dreck beseitigt („Mord macht keine Mittagspause“), und darüber sinniert, was aus diesem Land geworden ist. Das verschafft ihm sogar einen Auftritt in der heute-show.“[3]

Im Abspann läuft der Titel Here Comes Your Man von den Pixies.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einschaltquote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Erstausstrahlung von Alles Lüge am 28. November 2020 im ZDF wurde der Film in Deutschland von insgesamt 7,55 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 22,4 Prozent.[4]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tilmann P. Gangloff gibt dem Film bei tittelbach.tv 4 von 6 möglichen Sternen. „[K]rimis im „Ersten“ tut es oft nicht gut, wenn sich die Autoren relevanter Themen annehmen, weil vor lauter Botschaft mitunter der Krimi auf der Strecke bleibt. Diesen Fehler haben Sönke Lars Neuwöhner und Natalia Geb vermieden.“ Gelobt wird auch die sorgfältige Bildgestaltung: „Bei den Innenaufnahmen liegt diesmal oft ein feiner Dunst in der Luft, der dem Licht eine ganz besondere Wirkung gibt.“[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Wilsberg: Alles Lüge. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Wilsberg: Alles Lüge bei crew united, abgerufen am 10. April 2022.
  3. a b Tilmann P. Gangloff: Fernsehfilm „Wilsberg – Alles Lüge“. In: tittelbach.tv. Abgerufen am 28. November 2020.
  4. Veit-Luca Roth: Primetime-Check: Samstag, 28. November 2020. In: Quotenmeter.de. 29. November 2020, abgerufen am 29. November 2020.