Wingate-Test

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Der Wingate-Test gilt als die zuverlässigste Methode zur Bestimmung des Verlaufs und des Umfanges der anaeroben Leistungsfähigkeit.[1] Hierbei wird an einem (Hand- oder Fußkurbel-)Ergometer 30 s maximal im Sitzen oder Liegen gekurbelt. Es werden die Gesamtleistung, die punktuelle Maximalleistung, der Sauerstoffverbrauch sowie dieselben Leistungen in den je 10 s Abschnitten gemessen. Beim Einsatz der Handkurbel ist die Sauerstoffversorgung im Gehirn stärker beeinträchtigt als bei der Fußkurbel, sodass es zu Bewusstseinsstörungen kommen kann – was die (Retest-)Reliabilität beeinträchtigt.[2] Da in Mannschaftssportarten im Gegensatz zu Leichtathletik oder Radrennsport die Belastungen selten 30 s dauern, wurde hierfür auch eine Abwandlung über nur 20 s verwendet.[3] Da die laktazide-anaerobe Leistungsfähigkeit bei Kindern noch nicht stark ausgeprägt ist, wird der Test bei Kindern nicht eingesetzt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bar-Or, Oded. The Wingate anaerobic test an update on methodology, reliability and validity. Sports Medicine 4(1987), 6, 381–394.
  2. Mathias Schmole: Leistungsmotivation, Angst und Geschlecht. Ahrensburg bei Hamburg : Czwalina, 1984, ISBN 3-88020-127-7.
  3. Attia, Ahmed, et al.: Reliability and Validity of a 20-s Alternative to the Wingate Anaerobic Test in Team Sport Male Athletes. PloS one 9.12 (2014): e114444.
  4. Arnd Krüger: Wann sollen Kinder mit Sport beginnen? Peter Lösche (Hrsg.): Göttinger Sozialwissenschaften heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1990, S. 278–308; ISBN 3-525-35838-5.