Wittelsbach (Schiff, 1879)

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Wittelsbach
SD Wittelsbach um 1900
SD Wittelsbach um 1900
Schiffsdaten
Flagge Königreich Bayern Bayern
Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen

1919–1928 Augsburg

Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Lindau
Eigner 1918–1928 Deutsche Reichsbahn
1879–1918 Königlich Bayerische Staatseisenbahnen
Bauwerft Escher, Wyss & Cie., Zürich
Indienststellung 1879
Außerdienststellung 1929
Verbleib Abbruch
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56,0 m (Lüa)
Breite 12,23 m
Tiefgang (max.) 1,35 m
Verdrängung 228,4 t
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 440 PS (324 kW)
Höchst­geschwindigkeit 12,3 kn (23 km/h)
Propeller keiner, 2 Seitenräder
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 500

Die Wittelsbach, ab 1919 Augsburg, war ein bayerischer Raddampfer, der von 1879 bis 1928 als Passagierschiff auf dem Obersee des Bodensees im Einsatz war.

Die Wittelsbach vor 1900 im Heimathafen Lindau
SD Wittelsbach mit dem bayerischen Löwen am Bug im Hafen von Rorschach
SD Wittelsbach um 1900 im Rorschacher Hafen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wittelsbach wurde 1879 als letztes bayerisches Dampfschiff bei der Maschinenfabrik Escher, Wyss & Cie. in Zürich erbaut. Sie ersetzte den GD Concordia wurde nach dem bayerischen Herrschergeschlecht der Wittelsbacher benannt, dem der damalige König Ludwig II. angehörte. Nach dem Ende der Monarchie wurde das Schiff in Augsburg umbenannt und von der Deutschen Reichsbahn übernommen.

Die Wittelsbach war das erste bayerische Dampfschiff auf dem Bodensee, das als Halbsalondampfschiff gebaut wurde. Der Bedeutung des Tourismus entsprechend, erhielt das Schiff schon bald einen einheitlich elfenbeinfarbenen Anstrich. Aufsehen erregte die Wittelsbach mit einer drei Meter hohen Figur auf dem Vorschiff, die den weiß-blauen bayerischen Löwen darstellte, das Wappentier der Wittelsbacher. Dies entsprach ganz der Vorstellung des „Märchenkönigs“ Ludwig II., dessen Schloss Linderhof ein Jahr zuvor vollendet worden war. Nach zwei Jahren wurde die Plastik wieder entfernt, weil sie dem Steuermann die Sicht nahm.[1]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges musste auch die Wittelsbach ihren königlichen Namen abgeben und wurde in SD Augsburg umbenannt. 1928 wurde die Wittelsbach ausgemustert und abgebrochen. Abgelöst wurde sie durch das größte Dreideck-Motorschiff auf dem Bodensee, der Allgäu.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schiffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-714-4, Seiten 216f.
  • Werner Deppert: Mit Dampfmaschine und Schaufelrad. Die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 1817–1967. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 1975, ISBN 3-7977-0015-6, Seiten 121f.
  • Klaus von Rudloff und Claude Jeanmaire: Schiffahrt auf dem Bodensee, Band 2: Die Blütezeit der Dampfschiffahrt, Beitrag zur Geschichte des Bodensees, Geschichte der einzelnen Schiffe und Register, Verlag Eisenbahn, Villigen (CH) 1981, ISBN 3-85649-071-X, Seite 18 und Abbildungen Nr. 23–28.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wittelsbach (Schiff, 1879) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schiffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. München 2013, S. 217