Wohnhaus Schnoor 1

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Wohnhaus Schnoor 1 befindet sich in Bremen, Stadtteil Mitte im Schnoorviertel, Schnoor 1 Ecke Marterburg. Es entstand 1968 nach Plänen von Denkmalpfleger und Architekt Karl Dillschneider.

Das Gebäude steht seit 1973 unter Bremer Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprüngliche Bevölkerung des Schnoors bestand überwiegend aus Flussfischern und Schiffern. In der Epoche des Klassizismus und des Historismus entstanden von um 1800 bis 1890 die meisten oft kleinen Gebäude. Im weiteren Verlauf wurde es zum Arme-Leute-Viertel, das in weiten Bereichen verfiel – vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. 1959 wurde von der Stadt ein Ortsstatut zum Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz beschlossen. Die Häuser wurden dokumentiert und viele seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Ab den 1960er Jahren fanden mit Unterstützung der Stadt Sanierungen, Lückenschließungen und Umbauten im Schnoor statt.

Das zweigeschossige, zurückversetzte, verputzte, schmale Giebelhaus mit einem Satteldach, einer langen Traufseite zur Marterburg und einem Giebel zur Straße Hinter der Balge wurde 1968 gebaut. Die Giebelspitze ziert eine steinerne Bekrönung. Ein Vorgängerbau mit dem gleichen Grundriss musste abgerissen werden. Das Portal stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zwei Wappen von um 1600 mit Inschrift befinden sich an einer Außenseite des Anbaus. Ein Feldstein auf der Vorfläche stammt aus der Bremer Stadtmauer von nach 1229, die unweit der Marterburg verlief.

In der Nachbarschaft am kleinen Vorplatz steht das Packhaus Schnoor 2, das mit diesem Haus verbunden ist. Von 2016 bis 2019 wurden die beiden Häuser mit der Schrifttafel Ausspann durch ein Künstlerhaus genutzt.[2]

2021/22 wurde das Haus renoviert.[3]

Der niederdeutsche Straßenname Schnoor (Snoor) bedeutet Schnur: Hier stehen die Häuser wie an einer Schnur aufgereiht. Der Name verweist jedoch auf das Schiffshandwerk und die Herstellung von Seilen und Tauen (= Schnur).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Dillschneider: Der Schnoor, Bremen 1978.
  • Dieter Brand-Kruth: Der Schnoor – ein märchenhaftes Viertel. Bremer Drucksachen Service Klaus Stute, 3. Auflage Bremen, 2003.
  • Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: Der Schnoor Alt + Neu. Eine Gegenüberstellung in Bildern. Schnoor-Verein Heini Holtenbeen, Bremen 1981.
  • Karl Dillschneider: Der Schnoor. Pulsierendes Leben in Bremens ältestem Stadtteil. Bremen 1992.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Matthias Holthaus: Künstlerhaus Ausspann vor dem Aus - WESER-KURIER. Abgerufen am 13. Februar 2022.
  3. Pascal Faltermann: Wandel im Bremer Schnoor durch Kreative, Künstler und Selbstständige - WESER-KURIER. 16. Januar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022.

Koordinaten: 53° 4′ 21,3″ N, 8° 48′ 37,9″ O