Wolfgang Killias

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Wolfgang Killias (* 10. Februar 1795 in Chur; † 18. September 1868 ebenda) war ein Schweizer Techniker und Eisenbahnpionier.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Killias war der Sohn des Zunftmeisters Andreas Killias und dessen Ehefrau Magdalena (geb. Gillardon).

Er war mit Emilie (geb. Herrli) verheiratet; gemeinsam hatten sie vier Kinder, zu diesen zählte auch der spätere Mediziner und Naturforscher Eduard Killias.

1830 siedelte die Familie nach Mailand über[1] und kehrte 1840 nach Chur zurück.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Ausbildung, die sowohl kaufmännische als auch technische Studien beinhaltete, war Wolfgang Killias von 1830 bis 1840 Bauleiter der Bahnstrecke Mailand-Monza, deren Endpunkt der Bahnhof Monza war.

1843 beauftragte ihn der Kleine Rat, mit den österreichischen Behörden über die Bedingungen eines Gebietstausches im Münstertal und Puschlav und zum Bau einer Post- und Handelsstrasse durch das Engadin zu verhandeln[2].

1847 verhandelte er in London über den geplanten Bau der Lukmanierbahn[3], nachdem er sich bereits seit 1845, gemeinsam mit Richard La Nicca, hierfür eingesetzt hatte[4].

1848 wurde er vom Vorort nach Frankfurt am Main gesandt, um dort die Interessen des schweizerischen Handels zu vertreten[5]; 1849 erfolgte seine Abberufung aus Frankfurt, um als provisorischer Zollsekretär bei der eidgenössischen Zollkommission tätig zu werden[6].

In der Zeit von 1849 bis 1853 war er als Beamter erster Sekretär des Eidgenössischen Zoll- und Handelsdepartements (heute Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung) beim damaligen Vorsteher Friedrich Frey-Herosé.

1853 wurde er in das Direktorium der Schweizerischen Südostbahn (nicht zu verwechseln mit der 2001 gegründeten Schweizerischen Südostbahn) bestellt[7], die den Bau der Lukmanierbahn anstrebte[8].

Nach deren Gründung am 1. Mai 1857 war er im Direktorium der Eisenbahngesellschaft Vereinigte Schweizerbahnen. 1863 verliess er, nach dem Scheitern des Lukmanierbahn-Projektes[9] für die Strecke Disentis/MustérBiasca, das wegen der Gotthardbahn aufgegeben werden musste, die Eisenbahngesellschaft wieder.

Wolfgang Killias pflegte einen mehrjährigen Briefverkehr mit dem Politiker und Eisenbahnpionier Alfred Escher[10].

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Killias war Gründungsmitglied der 1825[11] gegründeten Naturforschenden Gesellschaft Graubündens[12][13].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ETH-Bibliothek Zuerich: Dr. Eduard Killias : eine biographische Skizze. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  2. Der Morgenstern 14. Juli 1843 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  3. Eidgenössische Zeitung 23. Februar 1847 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  4. Raschèr: Der Alpenbahn-Kompromiss vor der Volksabstimmung: (Bern, im Dezember 1878). Haller, 1879 (google.com [abgerufen am 23. Juni 2022]).
  5. Der Liberale Alpenbote 6. September 1848 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  6. Der Liberale Alpenbote 3. Januar 1849 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  7. Allgemeine Zeitung München: 1853, 11. Allg. Zeitung, 1853 (google.de [abgerufen am 23. Juni 2022]).
  8. Constituirungsakt und Statuten der Gesellschaft der Schweizerischen Südostbahn: (vom 29. Aug. 1853). Otto, 1853 (google.com [abgerufen am 23. Juni 2022]).
  9. Buholzer, Columban: Geschichtliches vom Lukmanierbahn-Projekt. In: Bündnerisches Monatsblatt : Zeitschrift für bündnerische Geschichte, Landes- und Volkskunde, Heft 8. 1939, abgerufen am 23. Juni 2022.
  10. Wolfgang Killias - Alfred Escher. In: correspSearch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  11. Über uns. In: Naturforschende Gesellschaft Graubünden. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  12. Naturforschende Gesellschaft Graubündens: Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Bischofberger, 1869 (google.com [abgerufen am 23. Juni 2022]).
  13. Christian Immanuel Kind: Rätia. Mittheilungen der geschichtforschenden Gesellschaft von Graubünden; hrsg. von Conradin von Moor, und Christian Kind. 1863 (google.com [abgerufen am 23. Juni 2022]).