Wolfssäule Laußnitzer Heide

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Wolfssäule Laußnitzer Heide

Die Wolfssäule (auch Wolfsdenkmal) in der Laußnitzer Heide ist ein Jagddenkmal. Es erinnert an die Jagd vom 11. November 1740, bei der Rudolph Siegemunden von Nostitz (1696–1754), Sohn von Gotthard Rudolph von Nostitz (1674–1736)[1], einen 82 Pfund schweren Wolf geschossen hat.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wolfsdenkmal befindet sich in der Laußnitzer Heide, an der Bundesstraße 97 zwischen Laußnitz und Ottendorf-Okrilla, auf dem Gebiet der Gemeinde Laußnitz. Gut 300 Meter entfernt in nordwestlicher Richtung befindet sich ein historischer Vermessungspunkt, die sogenannte Buchbergsäule, eine Nagelsche Säule. In östlicher Richtung der Wolfssäule befindet sich die Grüne Säule, der Mittelpunkt des Waldgebietes.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wolfssäule wurde aus Sandstein gefertigt und ist ca. 5 m hoch. An der Spitze befindet sich die Skulptur eines sitzenden Wolfes. Umlaufend wird im Sockel mit einer Inschrift an das Jagdereignis erinnert. Dabei werden die beteiligten Personen, Datum des Ereignisses, das Gewicht des Tieres und der Namen desjenigen genannt, der den Jagdbefehl erteilte.[2] Sie ähnelt in ihrem Aufbau der 122 Jahre älteren Wolfssäule Friedewald. Der Teil der Laußnitzer Heide, in dem das um 1741 errichtete Denkmal steht, gehörte damals zum Amt Radeberg. Deshalb erfolgte die Finanzierung in Höhe von 95 Thaler 23 Groschen und 3 Pfennigen durch die Radeberger Amtsschreiberey.[3]

Inschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inschrift linke Seite

Ein Wolff

so Zeithero auff Laußnitzer Heyde in der Arth gewesen

von

Höchstermeldter Ihro Königl. Mays. und ChurFürstl.

Durchl. dermahligen

Cammer Juncker auch Ober Forst und Wildmeister zu

Dreßden Meißen Moritzburg und Radeberg mit Laußnitz

Rudolph Siegemunden von Nostiz

auff Laußnitzer Refier im Auerhahn Paltz an der 7 und

Kohl-Graben eingestellet und im Zeuge von dem Grentzschütz

Johann Christoph Schwartzen zu Groß Naundorff ge-

schoßen worden, hat gewogen 82 Pfund und ist dieser seit 56 Jah-

ren der erste so auf obiger Heyde geschossen worden.

Inschrift rechte Seite


Anno 1740, den 11. Novemb.

Bey allerhöchster Regierung

des Allerdurchlauchtigsten Großmächtigsten

Fürsten und Herrn Herrn Friedrich Augusti

Königs in Polen, Großherzogens in Lütthauen

des heil. Röm.Reichs Ertz.Marschalls u. Churfürstens

zu Sachßen auch desselben Reichs in denen Landen

des Sächß.Rechtes und an Enden in solch Vicariat

gehörend dieser Zeit Vicarii.

Inschrift Vorderseite


ist auff allerhöchsten Befehl und weitere Anordnung der Zeit Oberhoff Jäger-

meisters Herrn Carl Gottlob von Leubnitz

auch Hoff und Land Jägermeisters

Herrn Carl Ludwigs von Wolffersdorff.

Inschrift Rückseite


An Jagd und Forstbediensten sind zugegen gewesen:

Johann Ernst Öser Oberförster zu Laußnitz

Johann Michael Seyffert Förster zu Okrylle

Johann August Rachhalß FußKnecht zu Würschnitz,

Johann Christoph Schwartze Grentzschütz zu Groß Nauendorff.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laußnitz Wolfsdenkmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Annett Preuß: Was der Wolf mit Adelsforschung zu tun hat. Sächsische Zeitung vom 17. Februar 2011.
  2. Kristin Kulow: Ein bemooster Stein markiert die Grenze. Sächsische Zeitung vom 28. August 2008.
  3. Radeberger Chronik 1550–1839. Handschriftliches Manuskript. Archiv-Nr. 00003476. Museum Schloss Klippenstein Radeberg

Koordinaten: 51° 13′ 43,2″ N, 13° 50′ 40,7″ O