Wout Poels

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Wout Poels
Wout Poels 2018
Wout Poels 2018
Zur Person
Vollständiger Name Wouter Lambertus Martinus Henricus Poels
Spitzname Wout
UCI-Id 10086252279
Geburtsdatum 1. Oktober 1987 (36 Jahre)
Geburtsort Venray
Nation Niederlande Niederlande
Disziplin Straße
Körpergröße 183 cm
Renngewicht 66 kg
Zum Team
Aktuelles Team Bahrain Victorious
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2006–2013
2014
2015–2019
2020–
Fondas / P3Transfer / Vacansoleil
Omega Pharma-Quick Step
Team Sky / Team Ineos
Bahrain
Wichtigste Erfolge

Lüttich–Bastogne–Lüttich 2016
eine Etappe Tour de France 2023
eine Etappe Vuelta a España 2023

Letzte Aktualisierung: 16.07.2023

Wouter Lambertus Martinus Henricus „Wout“ Poels[1] (* 1. Oktober 1987 in Venray) ist ein niederländischer Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wout Poels begann seine internationale Karriere 2006 bei dem niederländischen Continental Team Fondas-P3Transfer, welches 2009 unter dem Namen Vacansoleil eine Lizenz als Professional Continental Team und 2012 als ProTeam erhielt.

Im Jahr 2008 gewann Pouls mit der Gesamtwertung der Vuelta Ciclista a León seinen ersten internationalen Wettbewerb. Nach Etappensiegen bei der Tour de l’Ain (2010 und 2011) und der Tour of Britain 2010 wurde er bei der Vuelta a España 2011 auf der schweren 14. Etappe zum Angliru zunächst als Zweiter hinter dem später wegen Doping disqualifizierten Juan José Cobo klassiert[2] und wurde schließlich 17. in der Gesamtwertung.

Bei der Tour de France 2012 stürzte er auf der 6. Etappe schwer. Er zog sich Risse in Milz und Niere sowie eine Lungenquetschung zu.[3][4] Ende September 2012 konnte er jedoch wieder mit dem Training beginnen. Sein Cousin Marijn Poels, ein Dokumentarfilmer, hat über sein Comeback im Auftrag des Regionalsenders L1 den Film Retour Poels gedreht, für den er – unmittelbar nachdem Wout Poels die letzten Schläuche entfernt worden waren – mit dem Filmen begann.[5] Nach seinem Sturz gewann er bei der Tour de l’Ain 2013 eine Etappe.

Zur Saison 2014 wechselte Poels zum Omega Pharma-Quick Step und gewann eine Etappe der Baskenland-Rundfahrt.

Nach nur einer Saison unterzeichnete er 2015 einen Vertrag beim britischen Team Sky. Bei Tirreno–Adriatico gewann er die 4. Etappe, nachdem er auf dem letzten Anstieg angriff und nach der Abfahrt alleine ins Ziel fuhr.[6] Er half Teamkollege Chris Froome bei seinem zweiten Sieg der Tour de France[7], gewann die 5. Etappe der Tour of Britain und wurde mit 13 Sekunden Rückstand Zweiter im Gesamtklassement, zum Ende der Saison wurde Poels bei der Abu Dhabi Tour Dritter.

Poels gewann die Gesamtwertung der Valencia-Rundfahrt 2016, nachdem er zuvor zwei Etappen, darunter ein Einzelzeitfahren gewonnen hatte. Bei der Katalonien-Rundfahrt gewann er nach einer Soloattacke 15 Kilometer vor dem Ziel aus einer Ausreißergruppe heraus die 5. Etappe.[8] Außerdem wurde er beim Flèche Wallonne Vierter, vier Tage später verbuchte bei dem Klassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich den bis dahin größten Erfolg seiner Karriere, nachdem der Niederländer im Zielsprint Michael Albasini, Rui Costa und Samuel Sanchez schlagen konnte.[9] Des Weiteren startete er bei der Tour de France wieder in der Helferrolle für Froome, am Ende der Saison entschied Poels eine weitere Etappe der Tour of Britain für sich.

Bei der Vuelta a España 2017 ging Poels als Domestik für den späteren Gesamtsieger Chris Froome an den Start und wurde auf der 20. Etappe bei der Bergankunft am Angliru Zweiter.

2018 gewann er bei der Andalusien-Rundfahrt eine Etappe und wurde Zweiter in der Gesamtwertung. Außerdem gewann er das Einzelzeitfahren bei Paris–Nizza und verhalf Froome beim Sieg des Giro d’Italia.[10] Darüber hinaus gewann er bei der Tour of Britain erneut eine Etappe.

2019 beendete er die Tour Down Under und die Algarve-Rundfahrt auf dem dritten Gesamtrang. Beim Critérium du Dauphiné gewann er eine Etappe und wurde Siebter in der Gesamtwertung.

2020 wechselte Poels zum Team Bahrain-McLaren. Auf der ersten Etappe der Tour de France war Poels in einem Massensturz an der 3-Kilometer-Marke verwickelt. Er erlitt einen Rippenbruch und eine Lungenquetschung.[11] Er beendete die Tour de France auf dem 110. Platz. Die anschließende Vuelta a España beendete er auf dem sechsten Gesamtrang. Nach drei Jahren ohne Sieg gewann er bei der Andalusien-Rundfahrt 2022 zunächst die vierte Etappe, ehe er sich auch die Gesamtwertung sicherte.[12]

Im Alter von 35 Jahren gewann Wout Poels erstmals eine Etappe der Tour de France, als er sich auf der 15. Etappe im Schlussanstieg von der Ausreißergruppe absetzte. Wenige Wochen später triumphierte er auf der 20. Etappe der Vuelta a España.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poels (l.) verhalf Chris Froome zum Sieg des Giro d’Italia 2018
2008
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2022
2023

Wichtige Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro211234
Gelbes Trikot Tour de FranceTourDNFDNF28442858261101627
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta17DNF38634623DNF15
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Monument200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
Mailand–Sanremo
Flandern-Rundfahrt
Paris–Roubaix
Lüttich–Bastogne–LüttichDNF7680111710871093942
Lombardei-Rundfahrt118DNFDNF12DNF38DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wouter "Wout" (Wouter Lambertus Martinus Henricus). In: memoire-du-cyclisme.eu. Abgerufen am 3. Dezember 2020 (französisch).
  2. Wout Poels ready in time for the Angliru. In: alkhaleejtoday.co. 31. Oktober 2020, abgerufen am 2. November 2020 (arabisch).
  3. Video-Rückblick: Poels über seinen Sturz bei der Tour 2012. In: radsport-news.com. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
  4. Richard Moore: Wout Poels: From horrific crash to Team Sky success. In: cyclingweekly.com. 16. April 2015, abgerufen am 3. Dezember 2020 (englisch).
  5. Tim van Hengel: Documentaire Retour Wout Poels. In: cyclingstory.nl. 8. März 2013, abgerufen am 13. Dezember 2020 (niederländisch).
  6. Stephen Farrand: Poels ready to fight for overall victory at Tirreno-Adriatico. In: cyclingnews.com. 14. Mai 2015, abgerufen am 1. Oktober 2018 (englisch).
  7. Sadhbh O'Shea: Wout Poels looking for more after helping Froome to Tour de France glory. In: cyclingnews.com. 4. November 2015, abgerufen am 1. Oktober 2018 (englisch).
  8. Alasdair Fotheringham: Volta a Catalunya: Poels solos to stage 5 win in Valls. In: cyclingnews.com. 25. April 2016, abgerufen am 1. Oktober 2018 (englisch).
  9. Patrick Fletcher: Poels wins Liege-Bastogne-Liege. In: cyclingnews.com. 24. April 2016, abgerufen am 1. Oktober 2018 (englisch).
  10. Stephen Farrrand: Poels inspires Froome's resurrection at the Giro d'Italia. In: cyclingnews.com. 20. Mai 2018, abgerufen am 1. Oktober 2018 (englisch).
  11. Poels erleidet Rippenbruch und Lungenquetschung. In: radsport-news.com. 30. August 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  12. Poels sprintet von vorn schneller als Lutsenko. radsport-news.com, 19. Februar 2022, abgerufen am 20. Februar 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wout Poels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien