Wunderline

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Wunderline
Nutzung Eisenbahn
Orte Bremen Bremen, Niedersachsen Niedersachsen,  Groningen
Reisezeit 2:11 h (nach Fertigstellung von Bauphase II)
Länge 173 km
davon in Deutschland Deutschland 124 km
Baubeginn 2023
Fertigstellung 2025 (Baustufe I), 2030 (Baustufe II)
Strecken Oldenburg–Bremen, Oldenburg–Leer, Ihrhove–Groningen

Als Wunderline wird ein im Bau befindliches deutsch-niederländisches Ausbauprojekt der Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen bezeichnet. Durch den Ausbau der bestehenden Strecken Bremen–Oldenburg, Oldenburg–Leer und Ihrhove–Groningen soll die Fahrzeit zwischen den Städten auf 2 Stunden und 11 Minuten in der letzten Ausbaustufe reduziert werden.[1][2] Die Strecke misst eine Länge von 173 Kilometern.[3] Des Weiteren stellt dieser Ausbau ein Teilabschnitt der Bahnverbindung zwischen Kopenhagen und Amsterdam dar.[4] Das Projekt soll bis 2030 abgeschlossen werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Wunderline reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück, als die Königreiche Hannover und Niederlande einen Staatsvertrag über die Bahnverbindung Harlingen – Leeuwarden – Groningen – Leer abschlossen. Anschließend begann der Bau der Bahnstrecke, sodass 1876 die erste Bahnverbindung zwischen Groningen und Deutschland den Betrieb aufnahm.[5] 1966 vereinbarten die Bundesrepublik und die Niederlande in einem Staatsvertrag die grenzüberschreitende Bahnverbindung zu garantieren und zu fördern.[6]

Im Jahr 2017 wurde die Wunderline als Priorität in den Koalitionsvertrag der schwarz-roten Landesregierung Niedersachsens aufgenommen.[7] Im Jahr 2019 unterzeichneten die Freie Hansestadt Bremen, das Land Niedersachsen und die Provinz Groningen eine Kooperationsvereinbarung für die Bauphasen.[5]

Im Jahr 2023 begannen die Bauarbeiten an dem Projekt.[5]

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bauvorhaben werden von verschiedenen Akteuren finanziert und unterstützt:

Institution Fördermittel Höhe der Zuwendung Nachweis
Europaische Union Europäische Union Förderung für Bauphase 1 bis November 2023 12,7 Mio. Euro [5]
CEF-T-Fördermittel für vorbereitende Untersuchungen 8,3 Mio. Euro
Niederlande Niederlande Förderung im Jahr 2019 17 Mio. Euro
Förderung im Jahr 2014 17 Mio. Euro
 Groningen Förderung im Jahr 2014 85 Mio. Euro

Neubau der Friesenbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein zentraler Baustein des Projektes ist der Neubau der Friesenbrücke. Diese wurde im Jahr 2015 von einem Schiff gerammt und ist seither unpassierbar, weshalb kein ununterbrochener Zugverkehr zwischen Bremen und Groningen möglich ist. Die Fertigstellung der Brücke ist für den Fahrplanwechsel 2024/2025 geplant.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Was wir machen. In: wunderline.nl. Abgerufen am 22. April 2024.
  2. Deutsche Bahn AG, Unternehmensbereich Personenverkehr, Marketing eCommerce: BauInfoPortal. Abgerufen am 22. April 2024.
  3. Bahnprojekt Wunderline: Ausbau Groningen–Bremen. Abgerufen am 22. April 2024 (deutsch).
  4. Über die Wunderline. Eine wichtige Verbindung zwischen Amsterdam und Kopenhagen. In: wunderline.nl. Abgerufen am 22. April 2024.
  5. a b c d Zeitleiste. In: wunderline.nl. Abgerufen am 22. April 2024.
  6. Bundesgesetzblatt BGBl. Online-Archiv 1949 - 2022 | Bundesanzeiger Verlag. (PDF) Abgerufen am 22. April 2024.
  7. CDU Niedersachsen: Koalitionsvereinbarung zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Landesverband Niedersachsen und der Christlich-Demokratischen Union (CDU) in Niedersachsen für die 18. Wahlperiode des Niedersächsischen Landtages 2017 bis 2022. (PDF) S. 74, abgerufen am 22. April 2024.
  8. NDR: Neues Konzept: Teile für die Friesenbrücke kommen über die Ems. Abgerufen am 22. April 2024.