Xulhaz Mannan

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Xulhaz Mannan (bengalisch জুলহাজ মান্নান; * 1976 laut seinem bangladeschischen Pass und seiner Facebook-Seite, gemäß anderen Quellen 1980 oder 1981[1][2]; † 25. April 2016 in Dhaka[3]) war ein Mitarbeiter der USAID sowie LGBT-Aktivist aus Bangladesch. Mannan wurde durch islamistische Extremisten ermordet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Xulhaz Mannan studierte Internationale Beziehungen und erhielt hierfür im Jahr 2000 einen Bachelor für Sozialwissenschaften. 2003 schloss er sein Masterstudium in Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Dhaka ab. Mannan arbeitete acht Jahre lang für die US-Botschaft in Bangladesch und seit September 2015 für die USAID.[4] Er war der Gründer der ersten und einzigen LGBT-Zeitschrift in Bangladesch, Roopbaan.[5]

Mannan war mitverantwortlich für die Rainbow-Rally, die im April 2014 am bengalischen Neujahrstag in Dhaka erstmals abgehalten wurde. Die Gay-Pride-Parade, die 2016 wenige Tage vor seinem Tod stattfinden sollte, musste aufgrund von Drohungen abgesagt werden.[6]

Ermordung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannan wurde zusammen mit einem Freund, Mahbub Tonoy, der ebenfalls LGBT-Aktivist war, am 25. April 2016 in Mannans Wohnung im Stadtteil Kalabagan in Dhaka mit Macheten attackiert und getötet. Die Täter waren als Paketkuriere getarnt und riefen laut Augenzeugen „Allahu Akbar“, als sie die Wohnung nach der Tat verließen.[5][7] Al-Qaida bekannte sich zu der Tat.[8]

Die amerikanische Botschafterin in Bangladesch, Marcia Bernicat, nannte den Mord einen „sinnlosen Gewaltakt“ und forderte im Namen der US-Regierung die Regierung Bangladeschs „mit größtem Nachdruck“ („in the strongest terms“) auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Täter dingfest zu machen. Mannans Tod reiht sich ein in eine Serie von Morden an säkularen politischen Aktivisten in Bangladesch in den vergangenen Jahren.[9][10]

Am 5. August 2016 teilten die bangladeschischen Polizeibehörden mit, dass konkret fünf Verdächtige als Mordbeteiligte ausgemacht worden seien. Nach diesen Personen werde gefahndet.[11]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ruma Paul: Gay rights activist and editor Xulhaz Mannan murdered in Bangladesh. In: dailylife.com. Daily Life, 26. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  2. Catherine Garcia: Activist, editor of Bangladesh's only LGBT magazine hacked to death In: theweek.com. Daily Life, 25. April 2016, abgerufen am 17. Mai 2016 (englisch).
  3. Bangladesch: LGBT-Aktivist brutal ermordet. In: Queeramnesty. Abgerufen am 2. Mai 2016.
  4. Statement by USAID Administrator Gayle Smith on the Death of Foreign Service National Xulhaz Mannan. (Memento vom 27. April 2016 im Internet Archive) In: usaid.gov. USAID, 25. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  5. a b Kamrul Hasan, Mohammad Jamil Khan: LGBT Magazine Roopbaan editor among two hacked to death. (Memento vom 26. April 2016 im Internet Archive) In: dhakatribune.com. Dhaka Tribune, 26. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  6. Ewan Palmer: Xulhaz Mannan: Editor of Bangladesh LGBT magazine Roopbaan hacked to death in Dhaka. In: ibtimes.co.uk. International Business Times, 25. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  7. Jürgen Webermann: Bloggermorde in Bangladesh – „Du wirst bald sterben“. In: tagesschau.de. ARD, 27. April 2016, abgerufen am 28. April 2016.
  8. Al-Quaida claims responsibility for killing Bangladesh gay rights activist and his friend. In: nationalpost.com. National Post, 26. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  9. Bangladesh LGBT editor hacked to death. In: bbc.com. BBC News, 25. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  10. Editor of Bangladesh’s first gay rights magazine stabbed to death. In: foxnews.com. Fox News, 25. April 2016, abgerufen am 28. April 2016 (englisch).
  11. Ghulam Mujtaba Dhruba: ‘Five identified’ in Xulhaz, Tonoy killing. bdnews24.com, 5. August 2016, abgerufen am 7. August 2016 (englisch).