Xylylbromide

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Xylylbromide
Name o-Xylylbromid m-Xylylbromid p-Xylylbromid
Andere Namen 2-Methylbenzylbromid 3-Methylbenzylbromid 4-Methylbenzylbromid
Strukturformel
CAS-Nummer 89-92-9 620-13-3 104-81-4
Summenformel C8H9Br
Molare Masse 185,06 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig fest
Schmelzpunkt 20 °C[1] [2] 38 °C[3]
Siedepunkt 223 °C[1] 212–215 °C[2] 220 °C[3]
Löslichkeit schlecht löslich in Wasser,
gut löslich in unpolaren Lösungsmitteln wie Ethanol oder Ether
GHS-
Kennzeichnung
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr[1]
H- und P-Sätze 330​‐​314 330​‐​314 330​‐​314
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze
260​‐​303+361+353
305+351+338​‐​320​‐​405​‐​501
260​‐​303+361+353
305+351+338​‐​320​‐​405​‐​501
260​‐​303+361+353
305+351+338​‐​320​‐​405​‐​501

Die Xylylbromide, auch als Methylbenzylbromide bezeichnet, sind Bromderivate des Xylols. Man erhält sie beim Einwirken von Brom auf die Xylole, wobei ein H-Atom in der Seitenkette durch ein Br-Atom ersetzt wird. Durch unterschiedliche Anordnung der Substituenten ergeben sich drei Konstitutionsisomere (o-, m- und p-Xylylbromid) mit der Summenformel C8H9Br.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Xylylbromide sind wasserunlöslich, allerdings gut löslich in Ethanol und Ether. Die größte augenreizende Wirkung hat o-Xylylbromid, es kristallisiert in farblosen prismatischen Kristallen. Das p-Xylylbromid, das die höchste Symmetrie aufweist, besitzt den höchsten Schmelzpunkt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im kaiserlichen Deutschland wurde es als T-Stoff oder Fliedergas bezeichnet (in Großbritannien als Elder-gas) und als chemischer Kampfstoff betrachtet und auch verwendet. Eingesetzt wurde Xylylbromid im Ersten Weltkrieg, z. B. im Januar 1915 durch Deutschland bei Bolimow und Łódź. Die Wirkung war auf Grund der herrschenden niedrigen Außentemperaturen gering, da nicht genügend Xylylbromid verdampfen konnte. Bei einem Einsatz an der Westfront im März 1915 in der Nähe von Nieuport (Westflandern) war der „Erfolg“ auf Grund höherer Temperaturen größer.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eintrag zu o-Xylylbromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. November 2015. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu m-Xylylbromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. November 2015. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Eintrag zu p-Xylylbromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. November 2015. (JavaScript erforderlich)