Yamaha RD 350 LC

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Yamaha RD 350 LC

Die Yamaha RD 350 LC ist wie die Yamaha RD 250 LC ein Zweitaktmotorrad des japanischen Motorradherstellers Yamaha und erschien 1980.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das auf Leistung optimierte Motorrad ist gegenüber seinen luftgekühlten Vorgängermodellen Yamaha RD 250 und RD 350 deutlich modernisiert worden. Der Kickstarter blieb unverändert. Der Antrieb erfolgt durch einen wassergekühlten Zweitaktmotor mit zwei Zylindern mit 347 cm³ Hubraum (Bohrung/Hub in mm:64/54) sowie Getrenntschmierung und 6-Gang-Getriebe. Das Hinterrad wurde durch eine Cantileverschwinge mit einem zentralen Federbein geführt. Das Leergewicht (vollgetankt) betrug 159 kg. Der Kraftstofftank fasste 16 Liter Superbenzin. Der Sekundärantrieb erfolgte über eine Kette. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 165 km/h. Die Reifendimensionen lauteten 3.00-18-4 (vorn) und 3.50-18-4 (hinten). Die Bremsanlage vorn waren eine Doppelscheibenbremse sowie hinten eine Trommelbremse.

Yamaha RD 350 LC YPVS (1WW)

Aufgrund der zweitakttypischen Leistungsentfaltung eines hochdrehenden Motors setzte bei der RD 350 LC erst ab einer Drehzahl von ca. 6000/min schlagartig Leistung ein, womit viele unerfahrene Fahrer nicht zurechtkamen und häufig Unfälle verursachten. Yamaha reduzierte im Modelljahr 1981 für den deutschen Markt die maximale Leistung auf 34 kW (46 PS) zugunsten einer flacheren Leistungskurve. Das Drehmoment betrug 39 Nm bei 8.250/min. In Österreich wurde das Modell bis 1983 mit 36 kW verkauft. Für den deutschen Markt konnten die RD 250 LC mit 38 PS und die RD 350 LC mit 46 PS mittels Reduzierhülsen in den Auspuffkrümmern und Änderung der Vergaserhauptdüsen auf damals versicherungsgünstige 20 kW (27 PS) gedrosselt werden. Als 1983 das Nachfolgemodell Yamaha RD 350 YPVS erschien, wurde die RD 250 LC ohne Nachfolgemodell auf dem deutschen Markt eingestellt.

Stärken und Schwächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Testberichte der Fachpresse und Erfahrungen der Besitzer zeigten nach Markteinführung einige Schwächen auf: Das Schwingenlager des Hinterrads wurde in Kunststoffbuchsen gelagert, die nach wenigen Tausend Kilometern schon verschlissen sein konnten und für ein Pendeln der hinteren Aufhängung sorgten. Der Zubehörhandel stellte daraufhin Bronzebuchsenlager oder einen Umbau auf Nadellager zur Verfügung. Nicht sorgfältig warmgefahrene Motoren konnten nach rund 20.000 Kilometern schon eine Motorüberholung (Aufbohren der Zylinder auf ein Übermaß) verlangen. Der Verbrauch konnte beim Modell 350 bei ständig hochtouriger Fahrweise über 10 Liter Super auf 100 Kilometer betragen. Die Bohrungen der Ölversorgung in die beiden Vergaser sollte regelmäßig gereinigt werden. Verschmutzt oder verharzt die Bohrung wegen zu langer Standzeit, führt dies unweigerlich zu einem Motorschaden.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Modell Bauzeitraum Leistung Hubraum Bremse vorn
RD 250 LC 4L1 1980–1983 28 kW 247 cm³ Scheibe
RD 350 LC 4LO 1980 (in Österreich 1980 bis 1983) 36 kW 347 cm³ Doppelscheibe
RD 350 LC 4LO 1981–1983 (Deutschland) 34 kW 347 cm³ Doppelscheibe
RD 350 LC YPVS 31K 1983–1985 43 kW 347 cm³ Doppelscheibe
RD 350 LC YPVS 1WW 1986–1989 46 kW 347 cm³ Doppelscheibe
RD 350 LC YPVS 1WX 1986–1989 46 kW 347 cm³ Doppelscheibe

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank O. Hrachowy: Japanische Zweitakt-Motorräder. Die Straßenmodelle ab 250 ccm Hubraum. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-03539-3, Seiten 86–87. (Reihe Typenkompass)

  • Marc Roger Reichel: Typenatlas der Motorrad-Youngtimer. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-728-1, Seite 85.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]