Yokosuka-Marineluftgeschwader

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Yokosuka-Marineluftgeschwader
— Yokosuka Kū —


Stabsgebäude des Geschwaders, etwa 1932
Aktiv 1. April 1916 bis 1945
Staat Japanisches Kaiserreich Japan
Streitkräfte Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japanische Marine
Truppengattung Marineflieger
Standort Yokosuka
Insignien
Identifikationssymbol ヨ (Yo)

Das Yokosuka-Marineluftgeschwader (japanisch 横須賀海軍航空隊 Yokosuka Kaigun Kōkūtai, englisch Yokosuka Naval Air Group (Yokosuka NAG)) war ein Verband der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte, der von 1916 bis 1945 bestand und während des Zweiten Weltkrieges zum Einsatz kam.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem 1912 gegründet Naval Aviation Technique Research Committee wurde die Grundlage der Marinefliegerei in Japan gelegt. Mit dem Beginn des Baus von Flugzeugen und der Ausbildung von Besatzungen 1916 wurde daher die Entscheidung getroffen drei militärische Verbände aufzustellen. Daher wurde am 1. April 1916, in Oppama einem Stadtteil von Yokosuka (Präfektur Kanagawa), das Yokosuka-Marineluftgeschwader aufgestellt. Dieser Verband war als Nachfolgeeinrichtung des Naval Aviation Technique Research Committee für die Ausbildung bzw. Schulung von Luftfahrzeugbesatzungen und Erprobung neuer Flugzeugmuster verantwortlich.[1]

Beim Großen Kantō-Erdbeben vom 1. September 1923 wurde die Einrichtung stark in Mitleidenschaft gezogen. Zum 1. Juni 1930 trat der erste Jahrgang von Flugschülern ihren Dienst zur Basisschulung in Yokosuka an, welche von dort an bis 1939 am Standort durchgeführt wurde. Um 1932 gründete der im Verband als Ausbilder tätige Genda Minoru eine Kunstflugstaffel (Gendas Zirkus) die dazu diente, die Marineluftstreitkräfte in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.[1]

Nach Beginn des Pazifikkrieges wurde der Verband weiterhin für Ausbildungs- und Erprobungsaufgaben verwendet und erst ab Februar 1944 für Kampfeinsätze. Für die Operation A-gō wurden große Teile des Geschwaders mit Einheiten der 27. Luftflottille am 15. Juni 1944 zum Hachiman-Verband vereinigt. Zu dieser Zeit verfügte das Geschwader über 96 einmotorige und 12 zweimotorige Jagdflugzeuge. Von diesen wurden 51 Mitsubishi A6M „Zero“ und 5 Nakajima J1N „Gekkō“ unter der Führung von Kaigun-shōsa (Korvettenkapitän) Nakajima Tadashi nach Iwojima verlegt. Infolge intensiver Luftkämpfe und feindlicher Luftangriffe gingen bis zum 4. Juli 1944 alle Flugzeuge verloren. Daraufhin kehrten die meisten Geschwaderangehörigen ab dem 6. Juli 1944 nach Yokosuka zurück. Auf der Insel verbliebenes Personal wurde ab Mitte Februar 1945 in der Schlacht um Iwojima zusammen mit der Inselgarnison aufgerieben. Das Geschwader war anschließend bis Kriegsende an der Luftverteidigung der japanischen Hauptinseln beteiligt.[1]

Geschwaderkommodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Dienstgrad und Name Amtszeit
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Kapitän zur See Yamauchi Shiro 1. April 1916 1. Dezember 1917
2. Kapitän zur See Harada Masaku 1. Dezember 1917 1. Juli 1919
3. Konteradmiral Kiyukaze Yoshida 1. Juli 1919 1. Dezember 1919
4. Kapitän zur See Tajiri Yuji 12. November 1920 1. November 1922
5. Kapitän zur See Marubashi Seiichiro 1. November 1922 1. Dezember 1923
6. Kapitän zur See Inoue Shiro 1. Dezember 1923 1. Dezember 1924
7. Fregattenkapitän Ichikawa Daijiro 1. Dezember 1924 1. November 1927
8. Kapitän zur See Wada Hideho 1. November 1927 30. November 1929
9. Kapitän zur See Hara Gorō 30. November 1929 2. April 1931
10. Kapitän zur See Yamada Tadoji 2. April 1931 15. November 1932
11. Kapitän zur See Onishi Jiro 15. November 1932 15. November 1934
12. Kapitän zur See Sugiyama Toshiro 15. November 1934 1. Dezember 1936
13. Kapitän zur See Miami Sadazo 1. Dezember 1936 11. Juli 1937
14. Kapitän zur See Torao Kuwahara 25. Dezember 1937 15. November 1938
15. Konteradmiral Tozuka Michitarō 15. November 1938 20. Oktober 1939
16. Konteradmiral Kuwahara Torao 15. Januar 1940 15. November 1940
17. Kapitän zur See Ueno Keizo 15. November 1940 17. November 1942
18. Konteradmiral Kusaka Ryūnosuke[2] 23. November 1942 20. November 1943
19. Konteradmiral Yamada Sadayoshi[3] 6. Dezember 1943 15. März 1944
20. Vizeadmiral Kira Shunichi[4] 15. März 1944 10. Juli 1944
21. Konteradmiral Hattori Katsuji 10. Juli 1944 29. September 1944
22. Kapitän zur See Kato Tadao 29. September 1944 20. März 1945
23. Konteradmiral Matsuda Chiaki[5] 20. März 1945 1. November 1945

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ikuhiko Hata, Yashuho Izawa, and Christopher Shores: Japanese Naval Fighter Aces 1932–45. Stackpole Books, Mechanicsburg 2013, ISBN 978-0-8117-1167-8 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ikuhiko Hata, Yashuho Izawa, and Christopher Shores: Japanese Naval Fighter Aces 1932–45., S. 167.
  2. Kusaka Ryunosuke (1892-1971). In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 26. Dezember 2022 (englisch).
  3. Yamada Sadayoshi (1892-1971). In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 26. Dezember 2022 (englisch).
  4. Kira Sunichi (1889-1947). In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 26. Dezember 2022 (englisch).
  5. Matsuda Chiaki (1896-?). In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 26. Dezember 2022 (englisch).