Yvonne Hopf

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Yvonne Hopf (* 1977 oder 1978) ist eine ehemalige deutsche Behindertensportlerin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yvonne Hopf ist eine ehemalige, sehbehinderte Spitzenschwimmerin im Freistil, Rückenschwimmen und auch im Lagenschwimmen. Sie schwamm dabei im Behindertenschwimmen Strecken über 50 m und 100 m im Einzel als auch in der Staffel.

Wegen ihrer hervorragenden Leistungen wurde sie in die deutsche Behindertennationalmannschaft berufen. 1992 gewann sie bei den Sommer-Paralympics in Barcelona eine Goldmedaille über 200 m Lagen, sowie zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Bei den IPC Swimming World Championships 1994 in Malta gewann sie über 50 m Freistil und wurde dreimal Zweite. Als 18-Jährige[1] nahm sie an den Paralympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta teil, wo sie in der Startklasse B3 insgesamt fünf Goldmedaillen und eine Silbermedaille gewann.[2]

Zunächst siegte sie über die Strecke von 50 m Freistil. In dieser Disziplin stellte sie mit 27,38 Sekunden einen Weltrekord auf (in der Klasse S13), der erst 2016 durch Anna Stetsenko gebrochen wurde.[3] Es folgte der Sieg über 100 m Rücken. Danach erschwamm Hopf den 1. Platz im Freistil über die Distanz von 100 m. Nach diesen Siegen in den Einzelwettbewerben erschwamm sie mit der 100 m Freistilstaffel in der Besetzung Hopf, Daniela Röhle, Birgit Beeker und Daniela Henke den Olympiasieg. Zum Abschluss erkämpften sie und die deutsche 4 × 100 m Lagenstaffel in derselben Besetzung eine weitere Goldmedaille.[4] Eine sechste Goldmedaille im 100 m Schmetterling wurde in einer umstrittenen Entscheidung aberkannt,[5] da sie nach dem Rennen wegen eines Wendefehlers disqualifiziert wurde. Über 200 m Lagen gewann sie eine Silbermedaille.

Für ihre Olympiasiege wurden Yvonne Hopf und ihre Staffelkameradinnen vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[6]

1998 wurde bei einer Augenuntersuchung festgestellt, dass Hopf eine Sehschärfe über den erlaubten zehn Prozent hatte, woraufhin sie ihre Karriere als Blindensportlerin beenden musste.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gold Lady. In: Sportler des Jahres 1996. S. 66. sportler-des-jahres.de. Abgerufen am 5. November 2019.
  2. Yvonne Hopf paralympic.org. Abgerufen am 5. November 2019.
  3. Ukraine’s Stetsenko breaks 20-year-old world record. paralympic.org, 14. September 2016. Abgerufen am 5. November 2019.
  4. Germany at the 1996 Paralympics, Medaillure: swimming, women
  5. Iris Hilberth: Buhrufe hallen durchs Aquatic Center. In: Die Tageszeitung: taz. 21. August 1996, ISSN 0931-9085, S. 13 (taz.de [abgerufen am 14. November 2019]).
  6. Sportbericht der Bundesregierung an den Bundestag - Drucksache 14/1710 - Seite 51 ...seit 1992 werden auch die Medaillengewinner der Paralympischen Spiele mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet ...
  7. Athleten täuschen Handicaps im Behindertensport vor. In: Der Spiegel. 22. April 2012. Abgerufen am 5. November 2019.