Zöbing (Gemeinde Langenlois)

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Zöbing (Dorf)
Ortschaft Zöbing
Katastralgemeinde Zöbing
Zöbing (Gemeinde Langenlois) (Österreich)
Zöbing (Gemeinde Langenlois) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Krems-Land (KR), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Langenlois
Koordinaten 48° 29′ 25″ N, 15° 41′ 30″ OKoordinaten: 48° 29′ 25″ N, 15° 41′ 30″ Of1
Höhe 211 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 803 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 5,39 km²
Postleitzahl 3561f1
Vorwahl +43/02734f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04384
Katastralgemeinde-Nummer 12233
Zählsprengel/ -bezirk Zöbing (31322 008)
Bild
Zöbing vom Heiligenstein aus
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
803

Zöbing ist ein Ort und eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Langenlois im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Kamptal zwischen Schönberg am Kamp und Langenlois. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 211 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 5,39 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 803 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2023[1]).

Postleitzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadtgemeinde Langenlois finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Zöbing hat die Postleitzahl 3561.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner
(Quelle: Historisches Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 1830189019231951196119811991200120112018
Einwohner 868755337829753671651690716776

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochwassermarke 2002

Das heutige Ortsgebiet von Zöbing war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt.[3] Der Ort Zöbing trat erstmals 1074 urkundlich in Erscheinung, als ein Albero von Zebingen (Zöbing (Adelsgeschlecht)) urkundlich genannt wurde. Für den Anfang des 12. Jahrhunderts ist im Ort ein weiterer Zöbinger mit Hainricus de Cebingen nachweisbar. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Ort protestantisch und kehrte 1627 zum katholischen Glauben zurück.[4]
Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn entwickelte sich Zöbing zu einer Sommerfrische mit Sommerfrische-Villen. Nach 1945 konnte der Ort nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5]
Durch den Zusammenschluss der Marktgemeinde Zöbing mit der Marktgemeinde Schönberg am Kamp entstand zum 1. Jänner 1971 die Großgemeinde Zöbing-Schönberg. Bereits ein Jahr später, zum 1. Jänner 1972, verließ der Ortsteil Zöbing diese Großgemeinde und schloss sich als Ortsteil der Stadtgemeinde Langenlois an.[6] Vom Hochwasser im Kamptal im Jahr 2002 wurde der Ort schwer getroffen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kamptalwarte
Der 1897 auf dem Heiligenstein errichtete Aussichtsturm befindet sich auf Zöbinger Ortsgebiet.
Pfarrkirche St. Martin
Die Pfarrkirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert errichtet. Ein spätgotischer Kapellenanbau erfolgte um 1400. Darin befinden sich an einem neogotischen Flügelaltar einige originale gotische Bildtafeln aus der Zeit um 1480. Im Hauptraum der Kirche befindet sich ein Ölgemälde mit der Kreuzigung Christi des Kremser Schmidt um 1765.[7]
Pranger
mit Kette und Eisenkugel aus der Zeit um 1700 mit einer Inschrift, die an die Verleihung des Marktrechts 1583 erinnert.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Heiligenstein

Zöbing zählt zu den wichtigsten Weinbauorten des Kamptals. Der Heiligenstein ist eine der bedeutenden Rieslinglagen Europas, der Kogelberg, als Ausläufer des Waldviertler Hochplateaus, bildet ebenfalls optimale Grundlagen für Riesling und Grünen Veltliner.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Zöbing befindet sich ein Kindergarten.[9]

Brandschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Zöbing

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Zöbing

Zöbing liegt an der Kamptalstraße (B34) und an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Haltestelle Zöbing/Kamp. Das Linienbusunternehmen PostBus fährt in Zöbing die Haltestelle Zöbing/Kamp Abzw. Fahnberg der Linie 1407 (Schiltern-Langenlois) an. Der 115,6 Kilometer lange Kamptalweg mit seinem Ausgangspunkt in Altenwörth und seinem Zielpunkt in Zwettl führt durch Zöbing.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 3. Band: Stift Zwettl bis Gars. Wallishauser, Wien 1839, S. 201 (ZöbingInternet Archive).
  • Hermann Grünstäudl: Ebingen, Cebingen, Zöbing. Eine Ortsgeschichte. Zöbing 2000.
  • Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zöbing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Niederösterreich Teil 2, Zöbing, S. 97 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
  3. Werner Vasicek: Das Jungpaläozoikum von Zöbing. In: Exkursionen im Jungpaläozoikum und Mesozoikum Österreichs. Wien 1991.
  4. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  5. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien-Köln-Weimar 1995. ISBN 978-3-205-98315-6.
  6. Herman Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (= Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2). Linz 1989, S. 180. ISBN 3-900387-22-2.
  7. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  8. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.