Züscher Hammer

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Züscher Hammer
Ruine eines Verwaltungsgebäudes

Der Züscher Hammer ist ein Industriedenkmal aus dem 17. Jahrhundert in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Züsch in der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Es handelt sich um ein ehemaliges Hüttenwerk, das bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb war und von dem noch einige Grundmauern und das Hammerwerk erhalten geblieben sind. Die Anlage steht unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hammerwerk oder eine vergleichbare Anlage im Altbachtal bei Züsch wurden erstmals 1222 erwähnt. Um 1300 befanden sich hier auch eine Schmiede und ein Pochwerk.[1]

Das Hammerwerk entstand 1697. Doch erst ab 1806 boomte das Werk durch die Kontinentalsperre unter Napoleon. 1869 wurde das Werk allerdings als eines der letzten Hammerwerke im Hochwald geschlossen.[2]

Bei der Teilung der Hinteren Grafschaft Sponheim fiel Züsch 1776 Markgrafschaft Baden-Durlach. Unter Führung der Markgrafen wurde 1736 die Eisenindustrie im Hochwald wiederbelebt. Somit beauftragte der Vogt Friedrich Christoph den Trierer Hüttenmeister Leopold Choisy am alten Hammerplatz unter der Schmelz einen neuen Hammer zu bauen. 1771 wurde auf dem Johann Adam Wetzlar auf dem Gelände eine Mühle in Betrieb genommen.[2] Das für die Hochöfen benötigte Holz wurde von Köhlern aus der Region verbrannt und als Holzkohle zur Verfügung gestellt.[1]

Der 1789 in betrieb genommene Hochofen im Hüttenwerk war bis 1804/05 in Betrieb. Das Personal bestand aus acht Arbeitern, von denen 1821 nur noch die Hälfte übrig waren. 1817 fiel Züsch mitsamt dem Hammerwerk schließlich ein Preußen (Rheinprovinz) wurde am Hammer Schmiedeeisen hergestellt. Um 1830 wurden hier Reck-, Stab-, Nagel- und Reifeisen produziert. Zwischen 1832 und 1836 fiel das Hammerwerk an die Firma Gottbill aus Trier, nach dem es für 12.000 Thaler an Richard Gottbill verkauft wurde. Nur knapp 30 Jahre wurde die Anlage letztlich als unrentabel eingestuft und stillgelegt, woraufhin die die Gebäude verfielen.[2]

Eine 1973 vorgenommene Begehung und Kartenaufnahme der alten Eisenwerksanlagen waren die Voraussetzung für die zehn Jahre später vorgenommene Freilegung und Sicherung im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. In den Jahren 1982 und 1983 wurden die Grundmauern ehemaliger Hammeranlagen freigelegt, vermessen und teilweise konserviert.[2]

Heute kümmert sich der Verein der Förderverein Züscher Hammer um die Anlage. Jeden ersten Sonntag im Monat finden auch Vorführungen der Mechanik des Werkes statt.[1][3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Förderverein Züscher Hammer e. V. – Historie. In: zuescher-hammer.de. Abgerufen am 18. September 2017.
  2. a b c d Eintrag zu Züscher Hammer in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 18. September 2017.
  3. Züscher Hammer. In: hermeskeil.de. Abgerufen am 18. September 2017.

Koordinaten: 49° 38′ 14,5″ N, 7° 0′ 23″ O