Ostrowskoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Ostrowskoje
Seewalde und Worienen

Островское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet 1619
Frühere Namen Seewaldt (vor 1785),
Seewalde (bis 1946)
Fläche 3,23 km²
Bevölkerung 66 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238224
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 039
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 20° 52′ OKoordinaten: 54° 38′ 53″ N, 20° 52′ 19″ O
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Ostrowskoje (russisch Островское, deutsch Seewalde, Kreis Königsberg/Samland und Worienen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostrowskoje liegt etwa 24 Kilometer südöstlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) südöstlich des Woriener Sees (russisch: osero Woronje) und ist über eine Nebenstraße von Oserki (Groß Lindenau) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Oserki-Nowyje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seewalde / Trubnoje[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Seewalde wurde im Jahr 1619 gegründet.[2] Im Jahre 1874 wurde er in den neu errichteten Amtsbezirk Ottenhagen[3] (ab 1927: Groß Ottenhagen, heute russisch: Berjosowka) eingegliedert,[4] der bis 1945 bestand und bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), danach zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Seewalde 68 Einwohner.[5]

Am 22. April 1925 schloss sich Seewalde mit dem Nachbarort Schäferei zur neuen Landgemeinde Seewalde zusammen. Die Zahl der Einwohner betrug 1933 bereits 160 und belief sich 1939 auf 140.[6]

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam Seewalde mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Trubnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Oserski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7]

Worienen / Pestschanoje[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Worienen wurde 1378 gegründet und bestand aus mehreren kleinen Höfen.[8] Seit 1874 war Worienen eine Landgemeinde im Amtsbezirk Ottenhagen im Landkreis Königsberg (Preußen).[4] Im Jahr 1910 zählte Worinen 122 Einwohner.[5] Im Jahr 1933 belief sich die Einwohnerzahl auf 173.[6] Im Jahr 1935 wurde die Nachbargemeinde Rosengarten (russisch nach 1945 Sapadnoje, nicht mehr existent) an Worienen angeschlossen. Im Jahr 1939 betrug die Einwohnerzahl der so erweiterten Gemeinde 228.[6]

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam Worienen mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Pestschanoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Oserski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7]

Ostrowskoje[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1950 erhielt eine Örtlichkeit bei Seewalde die russische Bezeichnung Ostrowskoje.[9] Diese gehörte zum Dorfsowjet Oserski selski Sowet im Rajon Gwardeisk. Seit vor 1975 wurden auch die beiden Orte Trubnoje und Pestschanoje in Ostrowskoje einbezogen.[10] Von 2005 bis 2014 gehörte Ostrowskoje zur Landgemeinde Oserkowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 war die Bevölkerung von Seewalde und von Worienen fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Groß Ottenhagen eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Königsberg-Land I in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Ostrowskoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[11] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Seewalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ottenhagen/Groß Ottenhagen
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Ottenhagen/Groß Ottenhagen
  5. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Worienen
  9. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  10. Das ergibt sich aus der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  11. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info