Zawady (Janowo)

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Zawady
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Zawady (Polen)
Zawady (Polen)
Zawady
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Nidzica
Gmina: Janowo
Geographische Lage: 53° 21′ N, 20° 37′ OKoordinaten: 53° 20′ 44″ N, 20° 36′ 36″ O
Höhe: 142 m n.p.m.
Einwohner: 35 (2011[1])
Postleitzahl: 13-113[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NNI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Muszaki/DW 604GrabówkoJanowoJarzyny KierzStara Wieś
Stare PołcieSmolany-Żardawy → Zawady
Eisenbahn: Bahnstrecke Nidzica–Wielbark (z. Zt. nicht befahren)
Bahnstation: Muszaki
Nächster int. Flughafen: Danzig



Zawady (deutsch Sawadden, 1938–1945 Herzogsau) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Janowo im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg) in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zawady liegt in der südwestlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer östlich der Kreisstadt Nidzica (deutsch Neidenburg). Am östlichen Ortsrand von Zawady liegt der Sawadder See (1938 bis 1945 Schönsee, polnisch Jezioro Zawadzkie).

Der Jezioro Zawadzkie (Sawadder See/Schönsee) bei Zawady

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als kleiner Ort namens Neudorf wurde das spätere Zawadden bzw. Sawadden im Jahre 1571 gegründet.[3] 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Muschaken (polnisch Muszaki) im ostpreußischen Kreis Neidenburg eingegliedert.[4]

Im Jahre 1910 waren in Sawadden 49 Einwohner gemeldet,[5] im Jahre 1933 waren es bereits 126.[6] Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Sawadden aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Herzogsau“ umbenannt.[4] Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 125.[6]

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Sawadden gehörte, bereits am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sawadden stimmten 81 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Zawady“. Heute ist das Dorf mit dem Sitz eines Schulzenamts[8] (polnisch Sołectwo) eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Janowo im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Sawadden resp. Herzogsau in die evangelisch Kirche Muschaken[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Kirche Neidenburg im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Zawady katholischerseits zur Pfarrei in Muszaki im jetzigen Erzbistum Ermland, evangelischerseits zur Kirchengemeinde in Róg, einer Filialgemeinde von Nidzica in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zawady liegt südlich der Woiwodschaftsstraße 604 und ist von dort über den Anschluss Muszaki auf einer Nebenstraße in Richtung Janowo und Stara Wieś zu erreichen. Auch führt eine Nebenstraße von Stare Połcie über Smolany-Żardawy nach Zawady. Die nächste Bahnstation ist Muszaki an der Bahnstrecke Nidzica–Wielbark (PKP-Linie 225), die aktuell jedoch nicht befahren wird.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wieś Zawady w liczbach (polnisch)
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1590 (polnisch)
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Herzogsau
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Muschaken
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Neidenburg
  6. a b Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Neidenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 92
  8. Gmina Janowo: Sołectwa
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 495

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]