Zdbowo

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Zdbowo (deutsch Stibbe, früher Stübbe) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Tuczno (Tütz) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa zwanzig Kilometer westsüdwestlich von Wałcz (Deutsch Krone) und sechs Kilometer nordöstlich von Tuczno (Tütz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der katholischen Gemeinde Stibbe (Aufnahme 2007)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Stubow (1337), Stubowo (1448), Szibowo (1590), Zbowo (1641), Stybow (17. Jh.), Stybowo (1736), neupolnisch Szyby. Das Dorf gehörte früher zur Herrschaft Tütz.[1][2]

Um 1930 hatte die Gemeinde Stibbe zwei Wohnplätze:[3]

  • Stibbe
  • Vorwerk Neu Strahlenberg

Im Jahr 1945 gehörte Stibbe zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Stibbe war Sitz des Amtsbezirks Stibbe.

Im Februar 1945 wurde Stibbe von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Stibbe wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Zdbowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Stibbe vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche (Filiale von Marzdorf), im Netzedistrikt, Kreis Krone, 21 Feuerstellen (Haushaltungen)[2]
1818 167 Hauptgut, adlige Besitzung[4]
1910 428 am 1. Dezember, davon 330 im Dorf (58 Evangelische, 272 Katholiken, drei Einwohner mit polnischer Muttersprache) und 98 im Gutsbezirk (darunter 32 Evangelische, 65 Katholiken)[5]
1925 421 darunter 126 Evangelische, 294 Katholiken und eine jüdische Person[3]
1933 410 [6]
1939 419 [6]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Evangelischen des Dorfs gehörten zur Parochie Tütz.[7]

Die Dorfkirche gehörte der katholischen Gemeinde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stibbe, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stibbe (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 240–241 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zdbowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 240–241 (Google Books).
  2. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 234 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Stibbe im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 383, Ziffer 6937 (Google Books).
  5. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 85 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 143 (Google Books).
  6. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).

Koordinaten: 53° 13′ N, 16° 13′ O