Zebra-Muschelkrebs

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Zebra-Muschelkrebs

Rückenansicht des Zebra-Muschelkrebses (Cypridopsis vidua)

Systematik
Unterordnung: Cypridocopina
Überfamilie: Cypridoidea
Familie: Cyprididae
Unterfamilie: Cypridopsinae
Gattung: Cypridopsis
Art: Zebra-Muschelkrebs
Wissenschaftlicher Name
Cypridopsis vidua
O. F. Müller, 1776

Der Zebra-Muschelkrebs (Cypridopsis vidua) ist ein im Süßwasser weit verbreiteter Muschelkrebs. Er ist in der deutschsprachigen Literatur auch als Gestreifter Muschelkrebs bekannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zebra-Muschelkrebs erreicht eine Länge von 0,6 bis 0,7 Millimetern. Die beiden Schalenhälften des Carapax sind hellgelb bis hellgrün. Auffallend sind drei bis vier dunkle Binden, die senkrecht vom Rücken über die Schalen ziehen.[1] Die Form und Färbung dieser Binden ist sehr variabel, sie kann grün, lila, violett oder braun bis schwarz sein.[2] Der Carapax, der den gesamten Körper des Muschelkrebses einhüllt, ist eiförmig. In der Höhe misst er ungefähr zwei Drittel der Länge. In der Rückenansicht ist er an der breitesten Stelle etwas breiter als hoch. Von der Seite her ist eine kleine Einbuchtung des unteren Randes der Schalenklappen zu sehen. Die linke Klappe überragt die rechte geringfügig, so dass der Carapax wie eine Schachtel mit einem Deckel geschlossen werden kann.[3] Die Schalenklappen sind behaart, die längsten Haare sitzen am äußeren Rand der beiden Klappen.

Die Schwimmborsten der beiden Antennenpaare, die der Fortbewegung dienen, sind gut entwickelt und reichen über die Klauen der Endglieder hinaus.[1]

Die Furca besteht nur aus einem Stamm mit einer längeren Geißel.[1] Der Außenast des ersten Thorakopoden trägt fünf Seten (Borsten).[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zebra-Muschelkrebse sind weltweit verbreitet und kommen in Süßgewässern aller Art vor. Am häufigsten sind sie als Sommerform in nicht austrocknenden stehenden Gewässern zu finden.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Zebra-Muschelkrebs sind nur Weibchen bekannt. Sie vermehren sich ungeschlechtlich über Dauereier. Über verschiedene Larvenstadien entwickeln sich diese Muschelkrebse zu adulten Weibchen, die Dauereier produzieren.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zebra-Muschelkrebs wurde von Otto Friedrich Müller im Jahr 1776 als Cypris vidua erstmals beschrieben.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 12. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12634-9, S. 324–325.
  2. Robin James Smith: Cypridopsis vidua (Memento vom 19. Mai 2014 im Internet Archive), Ostracod research at the Lake Biwa Museum, Japan, abgerufen am 26. Juni 2014
  3. a b Robert V. Kiesling: The morphology of ostracod molt stages. Illinois biological monographs, 21, 1-3, University of Illinois Press, Urbana 1951, S. 2–3

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 12. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12634-9, S. 324–325.
  • Robert V. Kiesling: The morphology of ostracod molt stages. Illinois biological monographs, 21, 1-3, University of Illinois Press, Urbana 1951, S. 2–3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. N. Brandão: Cypridopsis vidua (O.F. Muller). In: S. N. Brandão, M. V. Angel, I. Karanovic: World Ostracoda Database. World Register of Marine Species, 2014, abgerufen am 25. Juni 2014