Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung (kurz ZNP) in München ist ein Forschungsgebäude für Hirnforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität mit Standpunkt an der Feodor-Lynn-Straße in Hadern. Nach Ansicht von Hans A. Kretzschmar befindet sich am ZNP eines der „wichtigsten Zentren der Prionforschung“. Im Juli 2004 fand am Zentrum der Auftakt zu Brain-Net Europe II statt, einem von der EU-Kommission geförderten und aus dem ZNP koordinierten Forschungsprojekt mit mehreren vernetzten Gehirngewebebanken in ganz Europa.[1][2]

Das ZNP wurde im März 2004[3] nach zweijähriger Bauzeit eröffnet, kostete knapp 20 Millionen Euro und beherbergt Labors (darunter Sicherheitslabors mit den Sicherheitsstufen S2 und S3) und Büros. Es untersucht besonders die Pathologie und Genetik von Hirntumoren und neurodegenerativen Krankheiten. Hauptsächlich werden im ZNP Mäuse bei Versuchen zu Hirnerkrankungen verwendet, beispielsweise für das Verständnis der Pathologie bei Parkinson oder Alzheimer.[1] Arbeitsschwerpunkte liegen auf molekularer und zellulärer Neurobiologie.[4]

Das ZNP beherbergt das Institut für Neuropathologie, die Neurobiobank München, den Bayerischen Forschungsverbund Prionen (FORPRION) mit dreißig mit dem Max-Planck-Institut für Biochemie vernetzten Projekten bayerischer Universitäten, die Leitung der Deutschen CJD Surveillance (epidemiologische Überwachung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in Deutschland) und eine von Eckhard Wolf geleitete Arbeitsgruppe des Laboratoriums für funktionale Genomanalyse (LAFUGA) und ist Referenzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN).[1]

Zunächst wurde es von Hans Kretzschmar geleitet,[1] seit 2016 von Jochen Herms.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Neuer Standort für die Hirnforschung:. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  2. Gehirngewebe-Banken im BrainNet Europe II - Neue Standards für Forschung und Diagnose. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  3. (Das) Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung. In: Wissenschaftsrat (Hrsg.): Stellungnahme zur weiteren Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bremen 11. November 2005, S. 9–10 (wissenschaftsrat.de [PDF]).
  4. Ludwig-Maximilians-Universität München - Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung | dasGehirn.info - der Kosmos im Kopf. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  5. Neurobiobank München - Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung - LMU München. Abgerufen am 28. Juni 2021.