Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna

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Karte
Lagekarte des Zentrums für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna

Das Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna (französisch Centre de Réinsertion Professionnelle de Daïkaïna) ist ein Gefängnis beim Dorf Daïkaïna in der Gemeinde Tillabéri in Niger.

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Gebäude beim Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna (2017)

Die Haftanstalt befindet sich südwestlich des Dorfs Daïkaïna im ländlichen Gemeindegebiet von Tillabéri, der Hauptstadt der gleichnamigen Region Tillabéri. Direkt beim Gefängnis entstand ein kleiner Weiler. Dieser hatte 730 Einwohner in 112 Haushalten bei der Volkszählung 2012[1] und 505 Einwohner in 65 Haushalten bei der Volkszählung 2001.[2]

Das Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna ist auf eine Aufnahmekapazität von 300 Insassen ausgelegt.[3] Es verfügt über eine eigene Freitagsmoschee, die unter dem von 1974 bis 1987 regierenden Staatschef Seyni Kountché errichtet wurde.[4] Die beiden nigrischen Zentren für berufliche Wiedereingliederung sollen Verurteilte aus anderen Haftanstalten aufnehmen, bei denen eine gute Führung und Bemühungen um eine soziale Wiedereingliederung festgestellt wurden.[5] Die zweite derartige Einrichtung ist das Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Kollo in der Gemeinde Kollo. In der Gemeinde Tillabéri gibt es mit der Haftanstalt Tillabéri ein weiteres Gefängnis.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anstalt wurde am 12. November 1964 als Straflager Daïkaïna, französisch Camp pénal de Daïkaïna, gegründet.[6] Unter diesem Namen ist sie weiterhin allgemein bekannter als unter ihrer offiziellen Bezeichnung.[7] Neben gefährlichen Kriminellen wurden hier immer wieder politische Gefangene untergebracht. Das Straflager wurde für seine schlechten Haftbedingungen bekannt.[8]

Im Rahmen der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Niger erließ Staatspräsident Mahamadou Issoufou am 30. März 2020 landesweit 1540 Gefangenen ihre restliche Haftstrafe, darunter 35 aus Daïkaïna.[9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dominique J. M. Soulas de Russel, A. Yaou: Une illustration de la situation pénitentiaire dans les pays les plus pauvres: le Niger et le camp pénal de Daïkaïna. In: Penant. Revue de droit des pays d’Afrique. Vol. 106, Nr. 822, 1996, S. 281–289.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 526, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  3. a b Mission d’évaluation. Évaluation des besoins en personnel pénitentiaire et la conception d’une carte pénitentiaire. Rapport provisoire. (PDF) International Consulting Expertise (ICE), 30. Oktober 2019, S. 7 und 9, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 20. Januar 2022 (französisch).
  4. Eric Komlavi Hahonou: Les pouvoirs locaux dans la commune de Tillabéri (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 33). Niamey/Parakou Februar 2005, S. 30 (lasdel.net [PDF; abgerufen am 24. Oktober 2021]).
  5. Annuaire Statistique 2015–2019. Edition 2020. (PDF) Direction des Statistiques, Ministère de la Justice, République du Niger, 30. November 2020, S. 12, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).
  6. Dominique J. M. Soulas de Russel, A. Yaou: Une illustration de la situation pénitentiaire dans les pays les plus pauvres: le Niger et le camp pénal de Daïkaïna. In: Penant. Revue de droit des pays d’Afrique. Vol. 106, Nr. 822, 1996, S. 286.
  7. Zakari Mamane: Tillabéri : Le président de la Commission nationale des droits humains humains visite les établissements pénitentiaires de la région. In: aNiamey.com. 25. Mai 2020, abgerufen am 24. Oktober 2021 (französisch).
  8. Alerte Niger : Le Directeur du Groupe de presse Alternative jeté en prison. Fondation des médias pour l’Afrique de l'Ouest (MFWA), 29. März 2005, abgerufen am 24. Oktober 2021 (französisch).
  9. Lutte Contre Le Coronavirus : Le Président De La République Gracie 1540 Détenus Dont M. Hama Amadou. In: Le Sahel. 16. April 2020, abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).

Koordinaten: 14° 10′ 13,6″ N, 1° 29′ 36,3″ O