Zeppelin-Denkmal (Bützow)

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Zeppelin-Denkmal (Bützow)

Daten
Ort Bützow, Zepeliner Holz
Architekt Adolph Prahst
Baustil Kleindenkmal
Baujahr 1910
Koordinaten 53° 49′ 59,3″ N, 12° 1′ 9,4″ OKoordinaten: 53° 49′ 59,3″ N, 12° 1′ 9,4″ O
Besonderheiten
Zepeliner Baudenkmal Nr. 0500

Das Zeppelin-Denkmal ist das erste Zeppelin-Denkmal Deutschlands, das dem Grafen Ferdinand von Zeppelin am 31. Mai 1910 gewidmet wurde.[1] Es liegt in der Waldung Zepeliner Holz in Bützow, unweit der Gemeinde Zepelin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Geschlechts

Ritter von Hoge kam von der Grafschaft Hoya nach Bützow, dessen Söhne gaben sich dann den Namen des Ortes ihres Bürglehen von Bützow, schließlich nahm einer derer Nachkommen, später dann den Namen seines ritterlichen Lehens Zepelin an. Die drei Familie führten von dem frühsten Auftreten an, trotz aller Wechsel der Namen das gleiche Wappen, den als Wappenfigur seltenen Eselkopf.

Gemeinsamer Vorfahr aller Zepelins und Zeppelins ist der 1286 urkundlich erwähnte Heynricus de Cepelin (Heinrich von Zepelin), ein Dienstmann des Fürsten Heinrich von Werle-Güstrow. Bereits 1246, als das Dorf Zepelin zuerst im Mecklenburgischen Urkundenbuch genannt wird, waren dort Hufen in ritterlichem Besitz.[2][3]

Entstehung des Denkmals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Treffen zwischen dem Amtshauptmann des Domanialamtes Bützow Friedrich Fensch, Bauamtsleiter für die Distrikte Bützow und Warin Adolph Prahst und dessen Stieftochter und Assistentin Hedwig von Zepelin entstand die Idee, dem Graf Ferdinand von Zeppelin, Erfinder des lenkbaren Luftschiffes, zu Ehren ein Denkmal zu setzen. Dieses sollte am Ursprung des Geschlechts in Zepelin errichtet werden, nach Absprache mit Friedrich Ahrens, Dorfschulze von Zepelin, wurde kein Platz für das Denkmal gefunden. Man entschloss sich nach Gesprächen mit dem Forstmeister von Schulenburg, das Denkmal im Zepeliner Holz zu errichten.[4]

Hedwig von Zepelin in 19. Generation an der Ursprungsstätte ihres Geschlechts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Ferdinand von Zeppelin (* 1838 in Konstanz; † 1917 in Charlottenburg) und Hedwig von Zepelin (* 1853 in Dargun; † 1917 in Bützow) haben in Melchior Johann Christoph von Zepelin (1731–1782) aus der Linie Thürkow-Appelhagen ihren gemeinsamen Vorfahren. Hedwig von Zepelins Urgroßvater Christoph Georg (* 1768; † 1833 in Rostock) und Ferdinand Zeppelins Großvater Ferdinand Ludwig (* 1771; † 1829 in Güstrow) waren Brüder. An den Ort ihres Urahnen nach Bützow war Hedwig, Tochter von August F.G. von Zepelin (* 1827; † 1889 in Schwabing) und Emma Pauly (* 1831; † 1884 in Bützow), als Schulkind 1870 mit ihren Brüdern Friedrich, Paul und August gezogen, nachdem die Mutter den Baumeister Adolph Prahst in zweiter Ehe geheiratet hatte.[5]

Denkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem Erdwall, der sich in einem flachen Bogen spannt, stehen 24 in römischer Zahlschrift nummerierte Findlinge aus Granit, die den 24 Hufen des Dorfes Zepelin entsprechen. Die Findlinge sind durchschnittlich einen Meter hoch und werden rechts und links von zwei 200 Jahre alten Eichen flankiert. Inmitten erhebt sich auf drei Granitsteinen ein Granitfindling von drei Meter Höhe. Das Denkmal wurde am 31. Mai 1910 eingeweiht.

Widmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bronzetafel

Die Vorderseite trägt eine Bronzetafel nach dem Entwurf von Adolph Prahst. Die Tafel wurde in Wismar modelliert und gegossen. Auf der Rückseite des Granitfindlings ist das Zeppelinsche Wappen mit den zwei Eselsköpfen eingehauen.

Vorderseite:

DEM GRAFEN
FERDINAND v.ZEPPELIN
AN DER URSPRUNGSSTÄTTE
SEINES GESCHLECHTS
1286–1910

Dankschreiben des Grafen von Zeppelin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand von Zeppelin richtete an den Dorfschulzen seines Stammortes im Mai 1910 ein Schreiben, in dem es heißt:[1]

Gott hat es mir gelingen lassen, die Luftschifffahrt zum ersten Male in gebrauchstüchtiger Gestalt in die Welt einzuführen.
Dadurch ist ein sehnlichster Wunsch der Menschheit erfüllt worden. Zu den besonders wertvollen Ehrungen, die mir zuteil wurden,
gehört die Absicht der großherzoglichen Behörden im Verein mit dem Dorfe Zepelin, an diesem Orte, wo meine Väter gesessen haben,
einen Denkstein zur dauernden Erinnerung an mein Tun zu errichten. Dafür spreche ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aus.
gez. Graf Ferdinand Zeppelin,
General der Kavallerie.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Fromm: Geschichte der Familie von Zepelin. Germania Verlag, Stuttgart 1925 (digitale-sammlungen.de).
  • Hans Hildebrandt: Zeppelin-Denkmal für das deutsche Volk. Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des ersten Luftschiff-Aufstiegs des Grafen Zeppelin. Germania Verlag, Stuttgart 1925.
  • Kurt Andermann: Von Mecklenburg nach Württemberg Zweihundert Jahre Reichsgrafen von Zeppelin in Aschhausen. In: Württembergisch Franken Jahrbuch. 2004 (wlb-stuttgart.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zeppelin-Denkmal Bützow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Werke von Zeppelin-Denkmal (Bützow) in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Leipziger Tageblatt und Handelszeitung: Das erste Zeppelin-Denkmal Das erste Zeppelin-Denkmal, Nr. 149, Jahrgang 104, S. 1-2. Leipzig 1. Juni 1910 (sachsen.digital).
  2. Ludwig Fromm: Geschichte der Familie von Zepelin. In: Zeitschrift Flugsport-Jahr 1914. Band 4. Schwerin 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Friedrich Crull: Ueber die Familien v. Zepelin, v. Bützow und Hoge und deren Wappe. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 20. Schwerin 1855, S. 360–364 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Fritz Hoßmann: Zeppelin-Stein entsteht in Bierlaune. In: Schweriner Volkszeitung – Bützower Zeitung. Bützow 2010 (> svz.de).
  5. Fritz Hoßmann: Verzeichnis der Familie Zepelin, Manuskript. Bützow 2010.