Zerotracer

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Designwerk
Zerotracer
Hersteller Designwerk Technologies GmbH
Produktionszeitraum 2009 bis 2009
Klasse Motorroller
Motordaten
Elektromotor
Leistung (kW/PS) 135/183
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 240 km/h
elektronisch abgeregelt
Maße (L × B × H, mm): ca. 3650 × maximal 1400 × ca. 1520

Der Zerotracer ist ein Kabinenmotorroller und ein Leichtelektromobil für zwei Personen. Entwickelt wurde das Fahrzeug in Winterthur zur Teilnahme am Zero Emission Race[1]. Der Wettbewerb startete unter der Schirmherrschaft der UNEP am 16. August 2010 vor dem Palais der Vereinten Nationen in Genf und endete ebenfalls dort am 24. Februar 2011 nach 80 Fahrtagen – wohl in Anlehnung an die von Jules Verne beschriebene Reise.

Dies war auch rechtzeitig, um als Gewinner des Rennens am Genfer Auto-Salon teilzunehmen.[2]

Zero Emission Race[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Härtetest für die drei das Ziel erreichenden Fahrzeuge führte über Brüssel, Berlin, Kiew und Moskau nach Tscheljabinsk, in der Nähe der Grenze zu Kasachstan. Von Almaty führte die Route weiter nach Ürümqi im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in China. Vom von dort aus erreichten Shanghai wurde eingeschifft nach Vancouver, von wo aus der Westküste entlang Mexiko angesteuert wurde, um am Weltklimagipfel von Cancún zu erscheinen. Nach der Verschiffung über den Atlantik wurde der Schlussabschnitt von Casablanca nach Genf unter die Räder genommen.

Der Zerotracer erreichte während des Rennens die höchste Punktzahl und gilt als Sieger.[1] Eine einzige – danach aufzuholende – Unterbrechung ergab sich durch eine Kollision mit einem Radfahrer in Vancouver, als jener seine Spur wechselte, ohne mit einem fast lautlosen Fahrzeug zu rechnen.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h werden 7 kWh Energie pro 100 km verbraucht. Laut offizieller Website wird dieser Wert sogar noch bei 100 km/h erreicht. Dies entspricht einem Sechstel der von der EU angestrebten Effizienz bis 2015. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist bei 240 km/h elektronisch abgeregelt, möglich wären aus den 135 kW über 300 km/h.[3] Durch den geringen Fahrzeugquerschnitt erreicht der Zerotracer einen sehr niedrigen Luftwiderstandsbeiwert. Zudem reduziert sich aufgrund des geringen Leergewichts der Rollwiderstand. Beim Rennen hingegen spielte der Luftwiderstand auf den asiatischen Teilen der Strecke eine geringere Rolle; die Konstruktion konnte dort erfolgreich ihre Zuverlässigkeit beweisen. Die gesamte Strecke von Genf nach Shanghai konnte ohne Unterbrechung durch Pannen zurückgelegt werden.

Konzept und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Basiskonstruktion dieses Fahrzeugs geht auf den Monotracer von Peraves zurück. Ausgehend von jenem Namen (etwa als „Einspurer“ zu übersetzen) liegt der Schluss nahe, dass es sich viel mehr um ein Einspuriges Auto, als um ein Motorrad handelt. Betrachtet man alle anderen Modelle unter Elektromotorrad und Motorrad wird klar, dass der Zerotracer sehr wenig Verwandtschaft mit jenen (auch nur knapp halb so langen Fahrzeugen) aufweist: Dreipunkt-Gurte, Fuß-Bremspedal und ebenjene Füße nie am Boden – und somit immer trocken- deuten auf Eigenschaften eines bis anhin als PkW bezeichneten Fahrzeugtyps. Er entspricht zudem einem Fahrzeug, bei welchem konstruktive Elemente eines Niedrigenergiefahrzeuges „außerhalb des Stadtverkehrs“ angewendet werden.

Bei Designwerk zeigt sich der Zerotracer als internes Projekt und als Herzensangelegenheit, welche nicht aus der Hand gegeben wird.[4] Diesem erfolgreichen Zerotracer soll eine nochmals verfeinerte Version folgen. Schon das Weltumrundungsfahrzeug hatte die volle Straßenzulassung mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten und allen Komfort-Elementen. Dies etwa im Gegensatz zum Solartaxi, der ersten Weltumrundung durch ein Solarfahrzeug.

Die Karosserie ist aufgebaut aus Kevlar-Verbundwerkstoffen. Die PSI-Batterien werden inklusive der Steuerelektronik von Dreifels aus der Schweiz geliefert, während der wichtigste Sponsor Oerlikon Solar sowohl Bauelemente von OC Oerlikon als auch den Strom für die Weltumrundung aus ihrer Photovoltaikanlage lieferte. Der Motor stammt von BRUSA Elektronik AG, aus Sennwald im St. Galler Rheintal, womit der Monotracer grossmehrheitlich ein Schweizer Produkt ist.

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Oliver Karthaus: In 80 Tagen um die Welt: Schweizer gewinnen Zero Emission Race (Memento vom 28. Februar 2011 im Internet Archive) DailyGreen-Internetportal, 25. Februar 2011
  2. Zerotracer am Genfer Autosalon 2011
  3. Zerotracer auf der Zerotracer Homepage (Memento vom 8. Oktober 2011 im Internet Archive)
  4. About (Memento vom 26. Januar 2013 im Internet Archive)