Zhao Liang

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Zhao Liang (chinesisch 赵亮, Pinyin Zhào Liàng; * 1971 in Dandong Liaoning, Volksrepublik China) ist ein chinesischer Fotograf und Dokumentarfilmregisseur.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zhao studierte an der Lu Xun Academy of Fine Arts in Shenyang und anschließend bis 1994 an der Filmhochschule Peking. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Fotograf. Daneben zog er durch China und dokumentierte das Alltagsleben von Außenseitern.

Anfang der 1990er Jahre lebte er im Künstlerdorf Yuanmingyuan, auf dem Areal des alten Sommerpalastes am nordwestlichen Rande der Hauptstadt, das für viele Künstler zum Ort des kreativen Widerstandes wurde.[1] Die chinesische Behörde brach 1995 das Künstlerdorf ab. Die Belästigung der dort wohnenden Künstler, ihre Vertreibung und Verhaftung durch die Ortspolizei ist Gegenstand seines ersten Dokumentarfilms Farewell Yuanmingyuan.[1]

In Paper Airplane zeigte er heroinabhängige Jugendliche zwischen 1997 und 2001. In Petition begleitete Zhao von 1996 bis 2008 verzweifelte Menschen aus ganz China, die in die Hauptstadt Beijing reisten, um dort eine Petition gegen Machtmissbrauch von lokalen Justiz- und Polizeibehörden einzureichen. Der Dokumentarfilm hatte seine Premiere 2009 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.

Together ist ein Dokumentarfilm, der das Leben Aidskranker und ihre Diskriminierung in China darstellt. Es geht um das Casting von Aidskranken, die als Laiendarsteller im Film Love for Live des Regisseurs Gu Changwei spielen sollten.[2] Together durfte in China öffentlich aufgeführt werden.[2]

In Behemoth dokumentierte er die Umweltzerstörung und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Kohlenberg- und Eisenbergwerken in der Inneren Mongolei. Die Filmstruktur lehnte sich an die Divina Commedia von Dante Alighieri an.[3] Das Werk entstand in Koproduktion mit ARTE und hatte 2015 im Wettbewerb in Venedig seine Premiere.[4]

Zhao arbeitet meist mehrere Jahre lang an einem Filmprojekt und setzt sich auch in der Form von Foto- und Videoinstallationen mit dem Thema auseinander.[3]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Paper Airplane
  • 2006: Farewell to Yuanmingyuan
  • 2005: Return to the Border
  • 2007: Crime and Punishment
  • 2009: Petition – The court of the complainants (Petition – ein Dorf klagt an)
  • 2010: Together
  • 2015: Behemoth – Der schwarze Drache

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Brigitte Duzan: Zhao Liang: Présentation. chinesemovies.com.fr, 10. September 2015, abgerufen am 20. Februar 2016.
  2. a b Susanne Messmer: Chinesischer Regisseur über Werte in China. taz.de, 17. Februar 2011, abgerufen am 16. Februar 2016.
  3. a b Peggy Kames: Der Dokumentarist und Fotograf Zhao Liang: „Meine Sprache sind Bilder“. Goethe Institut China, Januar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  4. Olivier Père: Behemoth - Der schwarze Drache. arte.tv, 18. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2016; abgerufen am 16. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv