Zitronenneger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zitronenneger ist ein abwertender und rassistischer Berolinismus für Personen von ostasiatischem Typus.

Begriffsbestimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schimpfwort setzt sich aus dem Begriff Zitrone, der mit der gelben Farbe der Frucht auf die Hautfarbe von Personen asiatischer Abstammung (besonders Chinesen oder Japaner) anspielt, und dem Wort „Neger“ zusammen. Die Literatur verortet die Herkunft des Ausdrucks in Berlin.[1]

In Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in Österreich wurde die gelbe Farbe von Zitronen mit Menschen asiatischer Herkunft assoziiert. In einer populären Sendung des ORF mit dem Titel Helmi sollen Kinder von der gleichnamigen Puppenfigur eines kleinen weißen Außerirdischen spielerisch Verhaltensregeln erlernen. Das Intro der Sendung besang in den 1980er Jahren „Neger auf Kaffeebohnen, Chinesen auf Zitronen, Jäger auf Melonen, kann man nicht gut sehen.“[2]

In der englischen Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der entsprechende Begriff in der englischen Sprache des nordamerikanischen[3] und südafrikanischen[4] Raums ist yellow nigger.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Melzer: Synonymwörterbuch der Umgangssprache, sinnverwandter Redewendungen und Beleidigungen. 2015, ISBN 3-7386-7040-8, S. 15.
    Carmen Böker, Silvia Meixner: Wie werde ich ein Berliner? In 55 Schritten zum Hauptstädter. Bostelmann und Siebenhaar, 2002, ISBN 3-9341-8990-3, S. 169.
    Eintrag Zitronenneger. In: Peter Schlobinski: Berliner Wörterbuch. Der aktuelle Sprachschatz des Berliners. Universität Hannover, Berlin 1993, ISBN 3-7605-8640-6.
  2. Helmi Lied aus den frühen 1980er Jahren (ab 0:00:13) auf YouTube
  3. Yuri Dolgopolov: A Dictionary of Confusable Phrases: More Than 10,000 Idioms and Collocations. McFarland, 2016, ISBN 0-7864-5995-6, S. 338.
  4. Gail Fincham: Dance of Life: The Novels of Zakes Mda in post-apartheid South Africa. In: Ohio University Press, 2012, ISBN 0--8214-4414-X, S. 113.