Zuid-Willemsvaart

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Verlauf des Kanals Zuid-Willemsvaart
Brückenwärterhaus bei Lanklaar
Zuid-Willemsvaart bei Rekem
Brücke über die Zuid-Willemsvaart bei Weert

Die Zuid-Willemsvaart ist ein Kanal in den Niederlanden und Belgien. Er dient dazu, die Fahrstrecke über einen Teil der Maas abzukürzen, nämlich den zwischen Belgien und dem Teil des Flusses, der die Grenze zwischen den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Gelderland bildet. Er verbindet die Städte Maastricht und ’s-Hertogenbosch.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kanal hat seinen Anfang in der niederländischen Provinz Limburg in der Stadt Maastricht. Sodann verläuft er durch die belgische Provinz Limburg und erreicht südlich der Gemeinde Weert wieder niederländisches Grundgebiet in der niederländischen Provinz Limburg. Der letzte Abschnitt des Kanals führt durch die Provinz Noord-Brabant. Bei Bocholt nimmt er den Kempener Kanal auf.

Die Länge des Kanals beträgt ungefähr 123 km. Er führt von Maastricht kommend durch die belgischen Städte und Gemeinden Smeermaas, Lanaken, Maasmechelen, Dilsen-Stokkem, Maaseik, Bree und Bocholt sowie Weert, Helmond, Beek en Donk, Veghel, Bernheze und Sint-Michielsgestel in den Niederlanden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge militärischer Erwägungen beschloss schon Kaiser Napoleon, den Transport über Wasser in den Niederlanden und Belgien zu verbessern. Schon vor dem Bau der Zuid-Willemsvaart bestand eine Wasserverbindung zwischen Maastricht und ’s-Hertogenbosch, nämlich über die Maas. Diese verläuft jedoch in einer großen Kurve südlich von Nijmegen. Außerdem war sie nur fünf Monate im Jahr befahrbar und verfügte über mehrere Untiefen, an denen Schifffahrt unmöglich war.

1822 beschloss König Wilhelm I. der Niederlande, welches zu diesem Zeitpunkt das heutige Belgien einschloss, einen Kanal zwischen Maastricht und ’s-Hertogenbosch bauen zu lassen, der den Namen Willemsvaart bekam. Da aber später auch ein Kanal mit Namen Willemsvaart (der heutige Noord-Willemskanaal) in der Provinz Drenthe angelegt wurde, fügte man das Wort Zuid (Süd) dem Namen an. Mit dem Bau des Kanals wurde im Jahre 1823 begonnen; schon drei Jahre später war der Kanal vollendet.

Während seines 123 km langen Laufs bewältigt der Kanal einen Höhenunterschied von 40 Metern. Hierfür wurden 21 Schleusen angelegt. Die Kosten für den Bau des Kanals, der ohne größere technische Hilfsmittel mit der Hand gegraben wurde, betrugen 4,45 Millionen Gulden.

Der Teil des Kanals, der sich im Zentrum Maastrichts und südlich davon befand, wurde im Zuge des Baus des Maasboulevards in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts zugeschüttet. Seitdem befindet sich der Anfang des Kanals nördlich des Stadtzentrums von Maastricht.

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zuid-Willemsvaart zwischen Maas und Veghel wurde in den Nationalen Verkehrs- und Transportplan (NVVP) als ein Teil des Hauptbinnenwasserstraßennetzes aufgenommen. Das bedeutet, dass der Kanal für Binnenschiffe der Klasse IV (bis zu 1350 Tonnen) geeignet sein muss. Gegenwärtig verläuft die Zuid-Willemsvaart ab Den Dungen durch das Zentrum von ’s-Hertogenbosch, um danach in die Maas zu münden. Der Kanal ist auf dieser Teilstrecke nur für Binnenschiffe der Klasse II (bis zu 600 Tonnen) geeignet und damit zu eingeschränkt befahrbar.

Ab 2007 wurde damit begonnen, diesen Engpass zu beheben, indem eine neue Abzweigung bei Den Dungen gegraben werden sollte. Der neue Lauf ist entlang der Autobahn A2 geplant, zwischen ’s-Hertogenbosch und Rosmalen in Richtung der Maas. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Zuid-Willemsvaart aus dem Stadtbild ’s-Hertogenboschs verschwinden wird. Der alte Lauf bleibt bestehen, wird jedoch nicht mehr für die kommerzielle Binnenschifffahrt benutzt werden. Zusammen mit der Verbreiterung der Autobahn A2 wurden die Arbeiten im Jahre 2014 abgeschlossen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zuid-Willemsvaart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien