Zur Ritze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Eingang zur Ritze
Im Boxkeller

Zur Ritze ist eine Kneipe mit Boxring im Keller in Hamburg-St. Pauli an der Reeperbahn. Sie befindet sich im Hinterhof und hat eine berühmte Eingangstür, die rechts und links von zwei gespreizten Frauenbeinen mit High Heels flankiert ist, aufgemalt von Erwin Ross.[1] Das Lokal gilt als bekannteste Kneipe St. Paulis.[2] Auch heute noch wird der Keller als Boxraum genutzt. In der darüberliegenden Kneipe hängen an den Wänden zahlreiche Autogrammfotos prominenter Gäste. Trainiert haben im Boxraum unter anderem Dariusz Michalczewski, Henry Maske, Vitali und Wladimir Klitschko, Ben Becker sowie diverse Zuhälter St. Paulis.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde die Schankwirtschaft durch Hans Joachim „Hanne“ Kleine, der den Boxkeller ursprünglich nur zu eigenen Trainingszwecken einrichten ließ.[3] Das Lokal wurde etwa 1974 gegründet, der schriftliche Mietvertrag über die Räumlichkeiten datiert aber auf das Jahr 1982.[4] 1981 wurde in dem Lokal der Zuhälter Fritz Schroer („Chinesen-Fritz“) erschossen.[5] 2006 erhängte sich der frühere „Pate von St. Pauli“ Stefan Hentschel im Keller der Ritze.[6] Hanne Kleine starb 2011,[5][7] seitdem wird das Lokal von seiner Frau Kirsten geführt.[4]

Nachdem Kirsten Kleine telefonisch bedroht wurde, um sie zur Aufgabe des Lokals zu bewegen, ist seit November 2015 Carsten Marek Mit-Pächter der Ritze.[8]

In den 1990er Jahren war die Ritze die Lieblingskneipe von Udo Lindenberg.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zur Ritze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brita Janssen: Astra: Bierflasche mit scharfen Kurven. In: spiegel.de. Spiegel Online, 8. November 1999, abgerufen am 30. Juli 2013.
  2. a b Thementag: Oh, St. Pauli! Sendetag: Sonntag, 6. Februar 2011, 3sat.
  3. Hannes J. Kleine (Hanne): „[Der Boxkeller] sollte für mich allein sein, damit ich mich betätigen kann.“ (Jörg Meier: Ich möchte keine Minute missen. Menschen auf St. Pauli erzählen. 1. Aufl., Greno, Nördlingen 1987, ISBN 3-89190-846-6. S. 147)
  4. a b DIE RITZE-STORY – EINE HOMMAGE ANS ALTE ST. PAULI (Memento vom 15. Juli 2013 im Internet Archive), auf der Homepage des Lokals.
  5. a b Kiez-Größen nehmen Abschied vom Wirt der "Ritze". In: welt.de. Axel Springer AG, 12. November 2011, abgerufen am 30. Juli 2013.
  6. Julia Jüttner: Hamburger Kiez-Größe: Das irre Leben des Paten von St. Pauli. In: spiegel.de. Spiegel Online, 28. Dezember 2006, abgerufen am 30. Juli 2013.
  7. Kultkneipe auf der Reeperbahn: Wirt der "Ritze" ist tot. In: spiegel.de. Spiegel Online, 14. November 2011, abgerufen am 30. Juli 2013.
  8. Rotlicht-Boss Carsten Marek übernimmt die "Ritze". In: BILD.de. Abgerufen am 19. April 2016.
  9. „Udo rennt dem Alter weg“. Interview mit Martin Benninghoff und Oliver Georgi, in: F.A.S. Nr. 19, 16. Mai 2021, S. 13.

Koordinaten: 53° 33′ 0,3″ N, 9° 57′ 33,7″ O