Zuzana Justman

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Zuzana Justman (geboren 20. Juni 1931 in Prag, Tschechoslowakei) ist eine tschechoslowakisch-amerikanische Dokumentarfilmerin und Holocaustüberlebende.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuzana Picková war das zweite Kind von Viktor Pick und Marie Picková, ihr Bruder war der spätere Autor Jiří Robert Pick (1925–1983).[1] Die Familie wurde 1943 im Ghetto Theresienstadt inhaftiert. Ihr Vater wurde von dort in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.

Zuzana, ihr Bruder und ihre Mutter überlebten die Ghetto-Haft in Theresienstadt. Nach ihrer Befreiung gingen sie zunächst zurück nach Prag, wo ihr Bruder sich als Schriftsteller zu etablieren versuchte, während Zuzana und ihre Mutter nach dem kommunistischen Putsch 1948 nach Argentinien emigrierten. Sie verließ 1950 Buenos Aires, um am Vassar College in den USA zu studieren. An der Columbia University in New York City wurde sie später noch, 1981, in slawischen Sprachen promoviert.[2]

Sie heiratete den Schriftsteller David Boroff (1917–1965), mit dem sie zwei Kinder hat. Nach Boroffs Tod heiratete sie den Psychiater Daniel Justman. Sie arbeitete als Übersetzerin. 1986 begann sie, Dokumentarfilme zu Themen der jüngeren europäischen Geschichte zu produzieren.

1987 interviewte sie die Theresienstadtinsassin und Tagebuchschreiberin Helga Pollak-Kinsky für den Film Terezín Diary. 1993 schrieb und produzierte sie Czech Women: Now We Are Free. In Voices of the Children (1998) erzählte sie die Geschichte von drei Holocaustüberlebenden aus Theresienstadt, eine von ihnen Pollak-Kinsky. Der Film erhielt 1999 einen Emmy Award sowie Auszeichnungen beim Chicago International Film Festival, beim Chicago International Television Competition und beim Film Fest New Haven.[3]

Im Film A Trial in Prague (2000) behandelte Justman den Slánský-Prozess 1952 in der kommunistischen Tschechoslowakei. Für die Interviews gewann sie unter anderem Heda Margolius Karlovy, Witwe von Rudolf Margolius, und Eduard Goldstücker.[4] Ihres Bruders Theaterstück Smolař ve žluté čepici aus dem Jahr 1982 wurde von ihr 2006 unter dem Titel The Unlucky Man in the Yellow Cap beim New York International Fringe Festival inszeniert.[5]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Dan Weissman: Terezín Diary. 1990
  • Czech Women: Now We Are Free. 1993
  • Voices of the Children. 1998
  • A Trial in Prague. 2000

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zuzana Justman (Memento des Originals vom 27. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/answerparty.com, bei FringeNYC 2009
  2. Changes in the word order and the case system of fifteen Czech speakers in the United States, Dissertation, Columbia University, 1981
  3. Vincent Canby: Review/Film; Remembering the Horrors of the Nazis' 'Model Camp' , New York Times, 16. August 1991
  4. A. O. Scott: Loyalty to Communism Rewarded by Execution, NYT, 14. September 2001
  5. The Unlucky Man in the Yellow Cap, website