Zyklische maladaptive Muster

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Unter zyklisch maladaptiven Mustern, auch zyklisch maladaptiver Beziehungszirkel[1][2] (engl. cyclic maladaptive pattern CMP) genannt, versteht man ein psychodynamisches Modell, mit dem die Beziehung zu anderen und zu sich selbst erklärt werden soll. Das Modell stammt von Hans Strupp und Jeffrey L. Binder aus den Jahren 1984[3], 1993. Auf Anregung von Lorna Smith Benjamin wurde das Modell von W. P. Henry und W. Tress um die biografischen Primärerfahrungen ergänzt.[3] Die Minimalstruktur umfasst dabei vier Aspekte[4]:

  • Erwartungen des Patienten an das Verhalten anderer Personen
  • Verhalten des Patienten gegenüber anderen Personen
  • Verhalten anderer Personen dem Patienten gegenüber
  • Umgang des Patienten mit sich selbst (maladaptives Introjekt)

Diese vier Aspekte ergeben eine sich selbst verstärkende Schleife.[5] Das Modell der zyklischen maladaptiven Muster hatte Einfluss auf die Erstellung der Achse II in der operationalisierten psychodynamischen Diagnostik (OPD II).[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. Voos: Zyklisch Maladaptiver Beziehungszirkel (CMP). Vom 23. August 2009
  2. Wolfgang Tress u. a.: Das Modell des Zyklisch Maladaptiven Beziehungszirkels und der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (CMP/SASB). In: Psychotherapeut. Band 41, Nummer 4, 1996, S. 215–224. doi:10.1007/s278-1996-8108-8
  3. a b Coaching - ein Kursbuch für die psychodynamische Beratung: zur Bedeutung zentraler Beziehungswünsche. Pfeiffer bei Klett-Cotta, 2003, ISBN 3-608-89725-9, S. 84–87 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Hans Henning Studt, Ernst Richard Petzold: Psychotherapeutische Medizin: Psychoanalyse - Psychosomatik - Psychotherapie ; ein Leitfaden für Klinik und Praxis. Walter de Gruyter, 1999, ISBN 978-3-11-014498-7, S. 311–313 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b OPD-II. S. 89–91.