44. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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Die 44. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Die 44. Infanterie-Brigade wurde wenige Monate nach dem Deutschen Krieg am 11. Oktober 1866 in Kassel aufgestellt. Ihr waren das Infanterie-Regiment Nr. 83, ein Regiment des Bundes-Kontingents sowie die Landwehr-Bataillone Marburg und Fulda unterstellt. Gemeinsam mit der 43. Infanterie-Brigade bildete sie die 22. Division des XI. Armee-Korps. Nach der Militärkonvention wurde zum 1. Oktober 1867 aus dem Bundes-Kontingent das 5. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) etatisiert. Im Jahr darauf wurde die Brigade unter Wegfall der beiden Landwehr-Bataillone um das 2. Thüringische Landwehr-Regiment Nr. 32 und das 5. Thüringische Landwehr-Regiment Nr. 94 erweitert. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg schied das 3. Hessische Infanterie-Regiment Nr. 83 aus dem Brigadeverbund und wurde durch das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32 ersetzt. 1888 fielen die beiden Landwehr-Regimenter fort und deren Aufgabe übernahmen die Bezirkskommandos. Zum 1. April 1899 trat die letzte Veränderung in Friedenszeiten in Kraft. Das 5. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) kam zur 83. Infanterie-Brigade und wurde durch das Infanterie-Regiment Nr. 167 ersetzt.

Deutsch-Französischer Krieg

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Im Krieg gegen Frankreich nahm die Brigade an den Schlachten bei Wörth und Sedan sowie vom 19. September bis zum 6. Oktober 1870 an der Belagerung von Paris teil. Daran schlossen sich Kämpfe bei Artenay, Orléans, Châteaudun, Chartres, Courville-sur-Eure und Châteauneuf-en-Thymerais an. Am 2. Dezember 1870 war die Brigade in die Schlacht bei Loigny und Poupry und anschließend in die Schlacht von Orléans und Beaugency eingebunden. Nach dem Gefecht bei La Fourche nahm der Großverband vom 10. bis zum 12. Januar 1871 an der Schlacht bei Le Mans teil, der sich bis zum 15. Januar 1871 noch Kämpfe bei Ballon, Beaumont-sur-Sarthe und Alençon anschlossen.

Erster Weltkrieg

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Mit der Mobilmachung anlässlich des Ersten Weltkriegs wurde der Brigade zusätzlich das Kurhessische Jäger-Bataillon Nr. 11 sowie der Stab und die 3. Eskadron des Kürassier-Regiments „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ (Brandenburgisches) Nr. 6 unterstellt. Im Verbund mit der 22. Infanterie-Divion rückte die Brigade in das neutrale Belgien ein und beteiligte sich an der Eroberung der strategisch wichtigen Festung Namur. Im Anschluss daran verlegte die Division mit den untergeordneten Verbänden nach Ostpreußen und nahm hier während der Schlacht an den Masurischen Seen an den Abwehrkämpfen gegen die Russische Armee teil. Nach Beendigung der Kämpfe erfolgte der Weitertransport nach Krakau. In der Folge war die Brigade an der Ostfront in die Schlachten bei Opatów, Iwangorod, Kutno, Łódź sowie ab dem 18. Dezember 1914 an der Rawka-Bzura eingebunden.

Durch Weisung des Kriegsministeriums wurde der Großverband am 15. Mai 1915 in 205. Infanterie-Brigade umbenannt und der neugeschaffenen 103. Infanterie-Division unterstellt.

Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Ferdinand von Stülpnagel 30. Oktober 1866 bis 17. Mai 1867
Generalmajor Edmund von Hanstein 18. Mai 1867 bis 21. Mai 1869
Generalmajor Bernhard von Schkopp 18. Juni 1869 bis 16. Juni 1871
Oberst Arthur Marschall von Bieberstein 07. August 1870 bis 16. Juni 1871 (mit der Führung beauftragt)
Oberst/Generalmajor Arthur Marschall von Bieberstein 17. Juni 1871 bis 6. August 1871
Oberst Egbert von Legat 07. August bis 14. September 1874 (mit der Führung beauftragt)
Oberst/Generalmajor Egbert von Legat 15. September 1874 bis 16. Oktober 1876
Generalmajor Eugen von Bernhardi 17. Oktober 1876 bis 9. Juni 1882
Generalmajor Georg von Carnap-Quernheimb 11. Juni 1882 bis 5. Juli 1886
Generalmajor Moritz Kühne 06. Juli 1886 bis 13. Juni 1888
Generalmajor Heinrich Rhein 14. Juni 1888 bis 14. Februar 1890
Oberst Hermann von Chappuis 15. Februar bis 23. März 1890 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Hermann von Chappuis 24. März 1890 bis 16. Juni 1893
Generalmajor Rudolf von Perthes 17. Juni 1893 bis 21. März 1897
Generalmajor Friedrich Wilhelm Paris 22. März 1897 bis 21. März 1900
Generalmajor Günther von Werder 22. März 1900 bis 19. Januar 1903
Oberst Anton von Görtz 27. Januar bis 21. März 1903 (mit der Führung beauftragt)
Generalmajor Anton von Görtz 22. März 1903 bis 13. Juni 1906
Generalmajor Eberhard von Kurowski 14. Juni 1906
Generalmajor Wilhelm von der Lippe 31. August 1909 bis 8. März 1912
Generalmajor Ludwig von Mühlenfels 09. März 1912 bis 30. September 1913
Generalmajor Theodor Nordbeck 01. Oktober 1913 bis 8. Mai 1915
Oberst Wilhelm von Auer 09. bis 15. Mai 1915
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778.
Commons: 44. Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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