Alexander Flessburg (Schauspieler)

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Alexander Flessburg (* 19. Januar 1883 in Königsberg/Preußen; † 3. Januar 1942 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Opernsänger (Tenor/Bariton) und Textdichter.

Erst nachdem er einige Jahre berufsmäßig zur See gefahren war[1], ging Alexander Flessburg zur Bühne. Er ließ sich zum Sänger und Schauspieler ausbilden. Als Opernsänger[2] trat er zunächst als Tenor, später als Bariton auf.

Flessburg hatte Engagements unter anderem in Hannover, Gent und dann vor allem in Berlin. Dort gehörte er zeitweise zum Ensemble der Meinhard-Bernauer'schen Bühnen.[3] In den 1920er-Jahren wurde er durch Auftritte im Rundfunk berühmt. Auch erschienen zahlreiche Schellackplatten, auf denen Flessburg populäre Gesangsstücke zum Besten gab. Vor allem mit Berliner Liedern und Seemannsweisen hatte er großen Erfolg. Gelegentlich trat Flessburg auch mit seiner Frau, der Sopranistin Frida Weber-Flessburg, auf. Eine Reihe von Liedern entstammen seiner Arbeit als Textdichter und Übersetzer von Gesangstexten aus dem Englischen. Für die Filme Phantome des Glücks (1929) und Weiberregiment (1936) schrieb er ebenfalls Liedtexte.

Alexander Flessburg arbeitete auch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich, vermied es aber, sich dem NS-Regime anzudienen. In einer Akte des Reichssicherheitshauptamtes wurde festgehalten, dass er vor 1933 beim „Fest der 5000“ der KPD-nahen Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) mitgewirkt hatte.[4] Nicht zu verwechseln ist Alexander Flessburg mit seinem Namensvetter, dem Militärmusiker Alexander Heinz Flessburg (als SS-Obersturmführer unter anderem Komponist des Marsches SA marschiert).

Alexander war verheiratet mit der jüdischen Sopranisten Frida Weber-Flessburg, die von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Die gemeinsame Tochter konnte rechtzeitig in die Schweiz flüchten und kehrte 1946 in die Bundesrepublik zurück.[5]

Liedtexte (Auswahl)

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  • Denkst de denn, du Berliner Pflanze, Feuerwehr-Galopp, Marschpolka mit Rausschmeißer (Medley, basierend auf dem gleichnamigen Berliner Gassenhauer; Musik Otto Kermbach)
  • Mein Liebster muss Trompeter sein, Foxtrot (Musik Hans May)
  • Heute abend wird es noch nett, Foxtrot (Musik Harry Waens und Will Meisel)
  • Auf’m Heuboden. Sportpalast-Walzer. Mit Pfiffen von Krücke alias Reinhold Habisch (Musik Siegfried Translateur)
  • Ach Hedwig, süße Hedwig (Musik F. Darras)
  • Der Schunkelwalzer (Text zusammen mit Nützlader, Musik Otto Kermbach)
  • Nur du allein (Musik Kochmann)

Diskografie (Auswahl)

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CD

  • Schwule Lieder, Perlen der Kleinkunst, Schlagersammlung, unter anderem mit Alexander Flessburg Josef, Josef laß los, Carinco AG 2007
  • Schlager im Spiegel der Zeit 1933, Schlagersammlung, unter anderem mit Alexander Flessburg Denkst de denn, du Berliner Pflanze, Bear Family Records 2010
  • Berlin, Berlin, Berliner Gassenhauer 1912-1936, Schlagersammlung, u. a. mit Alexander Flessburg Das Tempelhoflied, Duophon Records

Schellackplatten

  • Nimm diesen Strauß Vergißmeinnicht, Foxtrot, Artiphon (1928)
  • Erika, brauchst du nicht einen Freund, Tango, Deutsche Grammophon (1930)
  • Nimm mich mit Cherie, Foxtrot, BuScha-Elektro (1929)
  • Lustige Seefahrt (Eine Seefahrt die ist lustig), Polka, Gloria (1935)
  • Josef, Josef lass los, Foxtrot, Clausophon
  • Das Tempelhoflied. Was hab'n wir für 'ne Feuerwehr bei uns in Tempelhof. Marschlied, Gloria
  • Aus Victor Holländers Schlagermappe, Potpourri, I. und II. Teil. Zusammen mit Frida Weber-Flessburg, Grammophon
  • 1919: Maria Evere (Regie Friedrich Zelnik)
  • 1929: Phantom des Glücks (Regie: Reinhold Schünzel)
  • 1936: Weiberregiment (Regie Karl Ritter)

Einzelnachweise

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  1. Künstler am Rundfunk. Ein Taschenalbum der Zeitschrift Der deutsche Rundfunk, Rothgießer & Diesing, Berlin 1932
  2. Wilhelm Kosch/Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. Klagenfurt und Bern 1953-1998
  3. Berthold Leimbach (Hg.): Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945. Göttingen 1991
  4. Fred Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom, Selbstverlag, Auprès des Zombry 2004
  5. Monika Felsing: Mir. Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-7519-6125-7, S. 222 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2024]).