Benutzer:CPSchließmann/Interdependency

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter dem Titel Interdependency. System verstehen - Dominoeffekte vermeiden hat Christoph Philipp Schließmann im Januar 2010 Ergebnisse und Erkenntnisse von nahezu 10 Jahren Forschung auf dem Gebiet der Systeme, Komplexität und komplexitätsbedingter Systemrisikendas im Bank-Verlag Köln veröffentlicht.

„Interdependency“ (deutsch: gegenseitige Abhängigkeit) steht für die Wechselwirkung, Abhängigkeiten und Verflechtungsbeziehungen sowie Informationskomplexität zwischen den Teilen eines Systems.

Ein System ist zunächst per se immer ein System, d.h. eine Gesamtheit vernetzter Teile, die in Beziehung stehen und Informationen austauschen. So stellt ein ganz einfacher Flaschenzug mit wenigen Umlenkrollen als Übersetzungsgetriebe bereits ein triviales System dar. Ein Flugzeug dagegen ist ein hochkompliziertes System mit einer Fülle von Bauteilen, Funktionen und Interdependenzen. Ob ein System eine komplexe Eigenschaft besitzt, ist jedoch keine Frage von Trivialität oder Kompliziertheit, auch keine der Quantität seiner Teile oder deren Interdependenzen, sondern alleine deren Qualität.

Um ein System näher zu verstehen, gilt es daher zunächst seine Gentik zu erfassen. Jedes System besteht vereinfacht im Kern aus Leistungs- und Steuerungseinheiten mit ganz spezifischem Umfeldbezug. Die Parameter, die ein System bedingen und prägen sind am besten mit Cromosomen vergleichbar und bilden eine individuelle,einzigartige und vernetzte System-DNA.

Der Charakter eines Systems wird aber nicht nur durch die Art und Funktion seiner "Cromosomen" bedingt, sondern vor allem durch deren Verlinkung/Beziehung und Qualität der Kommunikation. Fließen klar strukturierte Informationen, so kann die Verlinkung maximal kompliziert sein. Ist die Information wenig strukturiert, also "fuzzy", unsicher, unklar und damit unvorhersehbar und unplanbar, so entsteht Komplexität.

>> Chart WIKI1

Komplexität ist eine Eigenschaft, die immer ein System voraussetzt und ihre Ursache in der Qualität der Interdependenz und deren Informationsgehalt seiner Teile findet. Die Interdependenzinformationen eines Systems verursachen dann Komplexität, wenn sie die Fähigkeit zu Überraschungen und zu unerwartetem Verhalten beinhalten. Komplexität birgt immer Unsicherheit und schwierige Prognostizierbarkeit, die mit der Vielzahl der die Beziehung bzw. der das System beeinflussenden Variablen und deren Wirkungsvielfalt bis hin zum Chaos zunimmt. Die Vorhersehbarkeit der Verhaltensweisen von Systemfaktoren und deren Beziehungen werden mit wachsender Komplexität immer geringer. Und je geringer die Möglichkeit einer klaren Bestimmung von Verhaltens-Szenarien und deren möglichen Auswirkungen, desto größer werden die Risiken einer Beziehung oder eines Systems. Damit stehen auch Komplexität und Risiko in engem Zusammenhang.

"Interdependency" arbeitet den Spannungsbogen zwischen „System und Komplexität“ heraus und zeigt die Problematik und Wirkung von komplexitätsinduzierten Interdependenzen in Systemen gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Krise auf. Es wir d eine 6-Stufen-Methodik vorgestellt, mit der Komplexität in Systemen ihrer Dynamik im Sinne eines Frühwarn-, Risiko- und Steuerungsmanagements für die Unternehmensführung analysiert und messbar. Schon Peter Drucker sagte "What you can´t measure, you can´t manage".

Die weltweite Krise spiegelt die Überforderung und das Verlieren des Überblicks im Erkennen der Funktionsweisen von (globalen) Systemen und der komplexen Zusammenhänge der sie regierenden Variablen wider. Immer stärker beschleunigte wirtschaftliche und gesellschaftliche Systeme bauten komplexitätsbedingte und versteckte Risiken auf, die die Steuerungsfähigkeit unserer Systeme überstrapazierten.

Die Krise ist eine Herausforderung zu lernen, in einer ganz anderen Qualität mit Komplexität und Interdependenzen umzugehen und sie zum Kernbestandteil der Unternehmensführung zu machen. Die Strukturen für das Weltorchester der Zukunft müssen systemisches und komplexitätsorientiertes Denken in einem Unternehmen zur allgemein selbstverständlichen Disziplin machen mit dem Ziel, unerwünschte Dominoeffekte zu vermeiden.


"Interdependency" wurde im Mai 2010 von getAbstract renzensiert und zusammengefasst. Dort heisst es:

'Unternehmensberater und Wirtschaftsprofessor Christoph Ph. Schließmann hat mit Interdependency ein umfangreiches Werk zur Steuerung von Organisationen geschrieben, angereichert mit vielen Tabellen und Grafiken. Er beschreibt detailliert die Komplexität von Systemen bzw. Unternehmen. Eine seiner Kernaussagen ist, dass in einem Unternehmen sehr viele Wechselwirkungen bestehen und dass das Management gut beraten ist, sich mit dieser Komplexität auseinanderzusetzen. Der Autor rät, sich über alle wesentlichen Elemente des Betriebs klar zu werden und eine Landkarte zu erstellen, mit deren Hilfe die Führungskräfte flexibel auf Veränderungen reagieren können. Bürokratische Steuerungselemente einzubeziehen lehnt Schließmann strikt ab, da sie die Komplexität nur weiter erhöhen würden. Anhand von Beispielen wie Aldi, 3M oder der Virgin Group veranschaulicht der Autor, wie Unternehmen auf die Herausforderungen von heute reagieren sollten. getAbstract empfiehlt das Buch allen Führungskräften, Managern, Firmengründern und Aufsichtsräten, die ihr Unternehmen durch die analytische Lupe der Systemtheorie betrachten und es so vor Risiken schützen möchten.'

Quelle: [1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rezension des Buches auf getAbstract.com