Benutzer:Dan-yell/Gehzeug

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Das Gehzeug
Originalskizze von Dr. Hermann Knoflacher

Unter Gehzeug versteht man eine 1975 von Dr. Hermann Knoflacher erdachte und gebaute Konstruktion, welche die Diskrepanz zwischen dem Platzbedarf eines PKWs und dem eines Fußgängers illustrieren und damit die Fehlentwicklungen in der Verkehrsplanung aufzeigen und karikieren soll. Bei der "Erfindung" handelt es sich um einen Holzrahmen in der Größe eines Mittelklassewagens (4,30 x 1,70 m), den sich ein Fußgänger umhängen kann, um das Recht auf Raum in der Öffentlichkeit in Anspruch zu nehmen, das auch Autofahrern zugesprochen wird. Als Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und -technik an der Technischen Universität Wien macht Knoflacher mit dem Gehzeug darauf aufmerksam, dass, wenn alle Fußgänger auf den Gehsteigen so viel Platz bräuchten, wie Autos auf der Straße, es dort schnell zu den selben Verhältnissen käme: Riesiger Platzverbrauch, Staus und der Ruf nach Verbreiterung der Gehwege.

Das Gehzeug wird heute vor allem in Österreich verwendet. In Demonstationen gehen teilweise größere Gruppen mit den umgehängten Platzhalten, um die Verkehrspolitik- und -entwicklung anschaulich zu kritisieren [1].

Die Konstruktion wird von einer Person getragen, wenngleich im Straßenverkehr ein Auto mit durchschnittlich immerhin 1,5 bis 1,7 Personen besetzt ist[2].

Das Gehzeug simuliert lediglich den Platzbedarf eines in Schrittgeschwindigkeit fahrenden Pkws. Unbeachtet bleiben:

  • Freie Straße, die als Gefahrenraum dennoch nicht benutzt werden kann
  • Platz für Sicherheitsabstand bei höheren Geschwindigkeiten
  • Raum um ein parkendes Auto, damit dessen Türen noch geöffnet werden können
  • Abstand, den man von realen Pkws halten sollte, um nicht Gefahr zu laufen, deren Lack zu zerkratzen

Teilweise wird die Idee als "Spielerei" bezeichnet [3].

  1. www.fairkehr.net
  2. »Der UmweltMobilCheck der Deutschen Bahn: Umweltvergleiche aus dem Rechner« / Das Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie über MOBILITÄT
  3. Diskussion in der Wikipedia über eine frühere Version dieses Artikels