Carlo Zino Thomsen

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Carlo Zino Thomsen (* 18. Februar 1860 in Bergen, Norwegen; † 22. März 1941) war ein Privatbankier und Kunstsammler.[1][2]

In jungen Jahren ging er nach Guatemala und beteiligte sich dort an verschiedenen Eisenbahnprojekten. 1885 ist er Vize-Konsul in Chalchuapa.[3]

1888 heiratete er in Hamburg Marie Elisabeth Held (* 1868 in Stuttgart), mit der er die Kinder Oswald H., Carlo Zino, Hans (* 1891)[4] und Beatrice Elisabeth hat.[5]

Um 1887 kam er nach Hamburg. Hier gründete er die Privatbank Carlo Z. Thomsen, die seit 1907 ihren Sitz am Harvestehuder Weg 25 hatte und Bank- und Kommissionsgeschäfte sowie Im- und Exporthandel mit Zentralamerika betrieb.

Thomsen war auch Inhaber der im Handel mit Guatemala tätigen Firma Müller & Thomsen. Als 1889 die Guatemala-Plantagen-Gesellschaft entstand, konstituierte sich am 23. November die Hanseatische Plantagen-Gesellschaft Guatemala-Hamburg. Den Vorstand bildeten 1890/91 die Kaufleute Thomsen und Carl Gustav Louis Müller.[6] Zusammen mit Investor Robert Valentin Kleinschmidt erwarben Müller & Thomsen die Finca Cerro Redondo in Barberena, Departamento Santa Rosa (Guatemala). Kleinschmidt übernahm sie 1895 als Alleinbesitzer.[7] Der Compañia de Agencias y Transportes del Norte ihr Finanzier Willie A. Dieseldorff, ein Cousin Erwin Paul Dieseldorffs, bekam 1894 von Müller & Thomsen, damals einer der größten Abnehmer guatemaltekischen Kaffees, seine erste Million für den Bau der Eisenbahnlinie von Cobáns zu dem Hafen von Livingston.[8] Sein Partner, der Kaffeekaufmann Gustav Müller, erwarb 1901 die Villa des verstorbenen Dr. H. W. Bielenberg (heute Sitz des Anglo-German-ClubsAnglo-German Club (Hamburg)#Villa am Harvestehuder Weg 44).[9]

1912 wurde Konsul Thomsen Aufsichtsratsmitglied in der in Wandsbeck gegründeten Herzoglich Schleswig-Holsteinischen Kakaokulturen-Gesellschaft.[10] Seinerzeit wurde sein Vermögen auf 2,1 Millionen Mark geschätzt.

Weitere Mitinhaber seiner Privatbank waren Oswald H. Thomsen[11] und Friedrich Wilhelm "Fritz" Seiler. Letzterer hatte sich seit Beginn der 1930er Jahre als Koordinator für zahlreiche Sanierungs- und Finanzierungsprojekte innerhalb der Schiffsbau-, Fahrzeug- und Flugzeugindustrie einen Namen gemacht.[12]

Außerdem war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Kautions-Vereinigung AG und Aufsichtsratsmitglied der Albingia-Versicherungsgesellschaft. Thomsen stellte 1917 für die "Ausstellung von Werken neuerer Kunst aus Hamburger Privatbesitz" ein Interieur von Edvard Munch zur Verfügung. Seine umfangreiche Sammlung von 36 Gemälden wurde 1942 unter seinen Erben aufgeteilt, darunter Werke von Gustave Courbet, Max Liebermann, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Max Slevogt.[2]

Seiler wurde 1936 beim Münchner Bankhaus Martin Aufhäuser vom Komplementär und Generalbevollmächtigten Josef Bayer die Position des zweiten Komplementärs angeboten. Um den Charakter einer Privatbank zu erhalten suchte man die Vermögensverwaltung des Herzogs Ernst August und Lilly Strohmeyer[13] als Kommanditisten zu gewinnen. Die neu gegründete Seiler & Co. KG, Nürnberg übernimmt das Bankhaus H. Aufhäuser.[14] Gemäß Arisierungsvertrag vom 14. November 1938 wurde Seiler alleiniger Kommanditist und H. Aufhäuser firmierte in Seiler & Co. um.[15]

  • Regina Wagner: Los alemanes en Guatemala: 1828–1944, Band 1; 1991

Einzelnachweise

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  1. Die Donatoren » Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung. In: h-w-s.org. 19. Januar 2016, abgerufen am 21. Juni 2024.
  2. a b [http://www.hamburger-persoenlichkeiten.de/hamburgerpersoenlichkeiten/login/person.asp?reqid=1268 Hamburger Pers�nlichkeiten -.] In: hamburger-persoenlichkeiten.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  3. https://books.google.de/books?id=TytFAAAAYAAJ&pg=PA105&dq=Carlo+Zino+Thomsen Sveriges statskalender (1886) S. 105
  4. https://books.google.de/books?id=vDjTAAAAMAAJ&pg=PA1607&dq=Thomsen+Hans
  5. GEDBAS: Carlo Zino Henrichsen THOMSEN. In: gedbas.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  6. Katharina Trümper: Kaffee und Kaufleute: Guatemala und der Hamburger Handel 1871–1914; 1996; S. 41
  7. https://books.google.de/books?id=trfs8E0EdbUC&pg=PA128&lpg=PA128
  8. https://www.academia.edu/6279930/Biografien_und_Netzwerke_im_Kaffeehandel_zwischen_Deutschland_und_Zentralamerika_1920_1959 Christiane Berth: Biografien und Netzwerke im Kaffeehandel zwischen Deutschland und Zentralamerika 1920–1959; S. 74
  9. https://anglogermanclub.de/wp-content/uploads/2023/06/Geschichte-des-Anglo-German-Clubs-1.pdf
  10. https://books.google.de/books?id=Q1UPAQAAIAAJ&pg=PA119&dq=Carlo+Zino+Thomse Koloniale Rundschau - 1912 - Seite 119
  11. Hamburger Sparcasse 1827. (PDF) In: agora.sub.uni-hamburg.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  12. Ingo Köhler: Die "Arisierung" der Privatbanken im Dritten Reich: Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung. C.H.Beck, 2005, ISBN 3-406-53200-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Elisabeth Messerschmitt (von Michel-Raulino) (1892–1973) - Genealogy. In: archive.ph. 21. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024. Eine geborene Freiin von MichelRaulino, die von 1917–1939 mit Otto Stromeyer verheiratet war.
  14. Die bank: wochenhefte für finanz- und bankwesen und chronik der wirtschaft. 1938 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Unabhängig - Persönlich - Unternehmerisch. (PDF) In: chronocode.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.